Nach drei Jahren coronabedingter Pause konnte jetzt das Gummersbacher Bürgerforum wieder starten.
„Skandalös“Bürger klagen über Vandalismus am Bahnhof Dieringhausen
Gute Nachrichten für die Eltern von Grundschulkindern brachte der Gummersbacher Bürgermeister Frank Helmenstein mit zum Bürgerforum für Dieringhausen und die umliegenden Stadtteile: In den kommenden Monaten wird das sogenannte „Hochhaus“ der Grundschule saniert. Bisher konnten von den fünf Stockwerken nur der Keller und das Erdgeschoss genutzt werden, weil ein zweiter Rettungsweg für die oberen Etagen fehlte.
Stahltreppe wird gebaut
Nun wird eine außen liegende Stahltreppe gebaut, damit gewinnt man sechs neue Räume mit Sanitäranlage. Das sei auch dringend notwendig, führte der technische Beigeordnete Jürgen Hefner aus, steigt doch die Schülerzahl im neuen Schuljahr von jetzt 261 Kindern auf 316, und die Zahl der Anmeldungen für die OGS von bisher 129 auf 178. Die Schule wird vierzügig.
Hochwasserschutz als weiteres Thema
Zahlreiche Besucher in der voll besetzten Aggerhalle warteten offenbar auf den Tagesordnungspunkt „Hochwasserschutz“ und hielten selbst gemalte Schilder mit blauen Wellen hoch, weil sie sich selbst als Anlieger der Agger unmittelbar betroffen fühlen.
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Helmenstein erinnerte an das bange Warten am 12. Januar und vor allem an das Hochwasser von 2021, als er im besonders gefährdeten Brunohl selbst vor Ort war: „Wir haben großes Glück gehabt, es hätte schlimmer kommen können.“ Dammanlagen verbessern Und: „Manche Häuser im Überschwemmungsgebiet hätten nie genehmigt werden dürfen, aber sie stehen nun einmal da.“
Gutachten beauftragt
Ganz frisch sei ein von der Stadt beauftragtes 25.000 Euro teures Gutachten eingetroffen, das noch nicht komplett ausgewertet und auch noch nicht mit dem Aggerverband diskutiert worden sei. Es geht dabei um eine Verbesserung der Deich- und Dammanlagen, eng verbunden mit der Vergrößerung des Rückhaltevolumens für das Wasser.
Eine Schwierigkeit: Die Bezirksregierung muss alle Maßnahmen auch mit Rücksicht auf die Auswirkungen für die Unterlieger der Agger genehmigen, erklärte Hefner und kündigte eine gesonderte Veranstaltung mit den betroffenen Bürgern an.
Unmut und Freude beim Bahnhof in Dieringhausen
Unmut und Freude über Fortschritte hielten sich die Waage beim Thema „Bahnhof“. Begrüßt wurde die neue Bäckerei, auch die Park&Ride-Anlage und das von Helmenstein erläuterte Programm der Bahn, mit neuen Schildern, Licht und Barrierefreiheit den Zugang zu den Bahnsteigen zu verbessern. Auch die Ankündigung, dass die Tagespflege im Obergeschoss bereits im Juli ihre Arbeit aufnehmen könne, stieß auf breite Zustimmung.
Als „skandalös“ wurde dagegen der Vandalismus in der Empfangshalle beklagt. Da hoffe man auf soziale Kontrolle, erklärte Hefner. Ein nächtliches Abschließen des Bahnhofs sei nicht möglich. Auch Kameras im öffentlichen Raum, von Besuchern auch als Maßnahme gegen das unerlaubte Abladen von Müll in der Nähe von Abfallcontainern gefordert, lehnte Helmenstein ab und rief dazu auf, wenn möglich die Autokennzeichen der Täter ans Ordnungsamt weiterzuleiten.
Zu hohes Tempo
Etliche Besucher äußerten Probleme mit dem Verkehr in ihren Straßen, so im Bereich Hohler- und Friedhofsstraße und besonders in der Schulstraße. Die Verwaltung kündigte Geschwindigkeitsmessungen an.