Karneval in Bergisch Gladbach: Wir haben die schönsten Bilder vom Rathaussturm in Bensberg.
BensbergSo lief der Rathaussturm in Bergisch Gladbach an fremdem Standort
Hier finden Sie außerdem die schönsten Bilder der Karnevalszüge in Bensberg, Refrath, Bergisch Gladbach, Sand und Herkenrath.
Rathausturm in Bergisch Gladbach
Andernorts stolpern Würdenträger über Skandale – in Bergisch Gladbach ist Bürgermeister Frank Stein gestern auf gewöhnlichen Erbsen ausgerutscht, hat seinen Job allerdings auch nur für die nächsten Jecken Tage bis Aschermittwoch verloren. An die Bensberger Heinzelmännchen. Wer nicht wusste, dass es solch dienstbare Zipfelmützenträger auch außerhalb der Domstadt gibt, der erfuhr gestern am Bensberger Schlossberg bezaubernd Neues.
„Wie war zu Gläbbisch es doch vordem / mit Heinzelmännchen so bequem! Denn war man faul, man legte sich / hin auf die Bank und pflegte sich“, las Christian Otto von den Bensberger Harlekids die adaptierte Sage von den Heinzelmännchen vor, während Jecken jeden Alters von der jungen Tänzerin bis zum erfahrenen Karnevalisten aus den Reihen der Harlekids und der Bensberger Garde Schwarz-Weiß die Szenen der Sage auf der Bühne lebendig werden ließen: von den Zimmerleuten, denen die Heinzelmännchen über Nacht das ganze Haus fertigstellten, bis zum Bäckermeister, dessen Tagwerk in seinem Schlaf wie von Geisterhand erledigt wurde.
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Den Bürgermeister aus seinem Bensberger Rathaus zu holen, war in den Jahren vor der Pandemie immer vom Markt aus zu verfolgen. In diesem Jahr war die Bühne in der Schloßstraße aufgebaut – und deshalb musste der Rathaussturm ohne Rathaus auskommen. Hört sich schwierig an, war es aber nicht.
Denn auch der Bürgermeister kam in der überarbeiteten Heinzelmännchen-Sage vor: Anstelle der Schneidersfrau ist er es, der mit seiner Rathausbesatzung die Geister „auf frischer Tat“ erwischen will und dazu Erbsen auf der neuen Schlosstreppe aus. Allerdings gleiten nicht die Heinzelmännchen auf der Treppe aus, sondern er selbst mit seinem Tross. Daraufhin – man ahnt es – ergibt sich den Heinzelmännchen. Angesichts deren Überzahl. Stein: „Ui, ihr seid aber viele.“ Ein kurzes, aber buntes Schauspiel.
Unter Wehklagen geht es mit dem Bürgermeister, eskortiert von den Heinzelmännchen auf die Bühne. Von dort hat er einen guten Blick auf seine Verwaltungsmannschaft, die sich in angemessener Entfernung das Schicksal ihres Chefs anschaut. „Eine große Unterstützung wart ihr ja nicht“, ruft er ihnen zu. Aber was soll man auch tun, gegen so viele Heinzelmännchen?
Stein zeigte sich bei der Übergabe des Rathausschlüssels auch erleichtert: „Ich freue mich jetzt auf die freie Zeit.“ Dem Dreigestirn gab er mit auf den Weg, dass er nicht erwarte, dass der Stadtsäckel, der leere Stadtsäckel, mit Geld gefüllt werde. Aber: „Ich bitte Euch, packt ganz viele gute Laune in den Stadtsäckel, wenn ihr mir das Rathaus zurückgebt.“
Ihre Lieblichkeit, Jungfrau Melanie (Pfister), versprach auch im Namen von Prinz Frank III. (Haag) und Bauer Andreas (Rossa), dass sie am Aschermittwoch Schlüssel und Rathaus im ordentlichen Zustand zurückgeben werden – „versprochen“.
Gemeinsam mit dem Kinderdreigestirn, Jungfrau Sofie (Winter), Prinz Felix II. (Breuer) und Bauer Tom (Knauthe), waren die großen Tollitäten vom jecken Sammellager vor der Bensberger Bank zur Schlosstreppen gezogen. Zwar diesmal ohne Musikkapelle, dafür aber unter den mahnenden Worten von Festkomitee-Präsident Gerd Breidenbach: „Bitte lasst mir die Gemüsestände auf dem Wochenmarkt in Ruhe.“
Bergisch Gladbach: Jecken fremdelten nicht mit Standort
Die Stände blieben stehen, die Jecken produzierten singend selbst ihre Musik zum Sturm und der der Rest ist eine im Sinne der Jecken gut ausgegangene Geschichte.
Gut möglich also, dass auch die nächsten Rathausstürme etwas abseits vom Rathaus stattfinden werden. Hat ja wunderbar funktioniert. Und die Jecken fremdelten keine Sekunde mit dem Standort. Wie auch auf der Bühne waren die Erleichterung darüber zu spüren, dass überhaupt wieder Karneval gefeiert werden kann.
- Donnerstag, 16. Februar: Karnevalszug in Paffrath, Grundschule Paffrath, 9.30 Uhr.
- Samstag, 18. Februar: Karnevalszug in Bensberg: Frankenforster Straße/ Kölner Straße, Kaule, Kauler Straße, Steinstraße, Am Stockbrunnen, Schloßstraße, Kölner Straße, Falltorstraße, Kaule. 13.11 Uhr. Ab etwa 12.30 Uhr ist mit Sperrungen zu rechnen, an den Aufstellungsorten (Rathenaustraße, Beethovenstraße, Ernst-Reuter-Straße, Kurt-Schumacher-Straße, Olefant, Am Böttcherberg, Stegerwaldstraße) schon früher. Angemeldet sind etwa 1800 Teilnehmende (80 Wagen und Fußgruppen).
- Samstag, 18. Februar: Karnevalszug in Refrath: In der Auen, Hüttenfeld, Om Rodde, Vürfels, Vürfelser Kaule, Wilhelm-Klein-Straße, Wingertsheide, Siebenmorgen, Dolmannstraße, Steinbreche, Marktplatz. 14.30 Uhr. Ab etwa 14 Uhr sind Sperrungen zu erwarten, an den Aufstellungsorten (Immanuel-Kant-Straße, Beckershäuschen) früher. Angemeldet sind etwa 1500 Teilnehmende (30 Fahrzeuge und 35 Fußgruppen).
- Sonntag, 19. Februar: Karnevalszug in Sand: Herkenrather Straße, Ommerbornstaße, Lichtenweg, Greuel, Schulstraße, Sander Straße, Schulstraße. 10.11 Uhr. Sperrungen sind ab 10 Uhr zu erwarten, an den Auftstellungsorten (Herkenrather Straße, zwischen Kirche und Edeka) früher. Angemeldet sind etwa 200 Teilnehmende (vier Festwagen, vier Fußgruppen).
- Sonntag, 19. Februar: Karnevalszug in Bergisch Gladbach: Richard-Zanders-Straße, Hauptstraße, Fußgängerzone, Konrad-Adenauer-Platz, Laurentiusstraße, Odenthaler Straße, Am Mühlenberg, Hauptstraße, Konrad-Adenauer-Platz, Schnabelsmühle, Ferdinandstraße. 13.11 Uhr. Sperrungen sind aber etwa 12 Uhr zu erwarten, an den Aufstellungsorten (Senefelder Straße, Gewerbegebiet Zinkhütte) früher. Das Parkdecke Schnabelsmühle an der Bensberger Straße und die Tiefgarage Bergischer Löwe an der Schnabelsmühle sind bis etwa 14 Uhr noch zu erreichen. Angemeldet sind etwa 2500 Teilnehmende (111 Wagen und Fußgruppen).
- Montag, 20. Februar: Karnevalszug in Herkenrath: Straßen, Asselborner Weg, Johanniterstraße, Ball, Im Fronhof, Im Wiedenhof. 11.11 Uhr. Sperrungen sind ab etwa 10.30 Uhr zu erwarten, an den Aufstellungsorten (Horst/Voislöhe) früher.
Glasverbot: Entlang der Zugwege und der Aufstellbereiche gilt Parkverbot und riskiert laut Stadt abgeschleppt zu werden. Auch in diesem Jahr gilt das seit 2018 bestehende Glasverbot. Glasflaschen und Trinkflaschen dürfen nicht zum Zugweg mitgebracht werden. In der Stadtmitte (Sonntag) und in Bensberg und Refrath (jeweils Samstag) gilt zwischen 8 und 21 Uhr eine glasfreie Zone von 20 Metern. Außerdem auf dem Konrad-Adenauer-Platz, auf der Zanders-Anlage und dem Forum-Park. Polizei, das Ordnungsamt und ein Sicherheitsdienst konrtollieren, es droht ein Bußgeld. Umfüllstationen, wo man 2018 und 2019 Glas gegen Pappbecher tauschen konnte, wird es nicht mehr geben.
Barrierefreiheit: Auf dem Konrad-Adenauer-Platz, gegenüber dem Rathaus, steht für Menschen mit Behinderung ein abgesperrter Bereich zur Verfügung, wo „insbesondere Menschen, die in ihrer Bewegungsfähigkeit oder Sinneswahrnehmung eingeschränkt sind, in Ruhe die bunten Fußgruppen und Festwagen miterleben – ohne Angst, geschubst oder verletzt zu werden“, so die Stadt. Der Verein zur Erhaltung und Pflege heimischen Brauchtums und die Behindertenbeauftragte Monika Hiller organisieren und helfen vor Ort. Eine Anmeldung ist nicht nötig. In dringenden Fällen erteilt Peter Hillebrand in begründeten Einzelfällen eine Durchfahrtsgenehmigung, 0171/7676417, peter@hillebrand1.de.
Was ist sonst so los?Hier finden Sie alles zum Karneval im Rheinisch Bergischen Kreis im Überblick.
Wir wünschen schöne Karnevalstage. Alaaf!