Bengalos und Feuerwerkskörper verursachten so eine starke Rauchentwicklung, dass der Spielbeginn gegen Mönchengladbach verzögert werden musste.
Rhein-Derby in KölnBengalos und Feuerwerkskörper verzögern Spielbeginn
Vor dem Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach war die Lage in Köln zunächst ruhig, es kam nicht zu schlimmeren Auseinandersetzungen zwischen den Fans. Laut Kölner Polizei gab es eine einstellige Anzahl an Anzeigen, unter anderem wegen Beleidigung oder Pyrotechnik sowohl im als auch außerhalb des Stadions. Das teilte ein Sprecher am Sonntagabend mit.
In der Vergangenheit war es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Fans beider Vereine gekommen. Deshalb wurde das Spiel, das seit 15.30 Uhr im Rhein-Energie-Stadion stattfindet, als Risikobegegnung eingestuft. Mehr als 1200 Polizistinnen und Polizisten sind im Einsatz.
Im Vorfeld der Partie hatte die Polizei in einem offenen Brief an die Fans appelliert: „Für die Besucherinnen und Besucher soll es ein toller Fußballnachmittag werden, bei dem neben der sportlichen Rivalität eine friedliche Veranstaltung im Vordergrund stehen soll“, heißt es in dem Brief. Und: „Vermeiden Sie Provokationen, die zu Ausschreitungen oder körperlichen Auseinandersetzungen führen können.“
Gleichzeitig warnte die Polizei, gegen Personen, die Aggression und Gewalt schüren oder Straftaten begehen, werde „konsequent und entschlossen“ vorgegangen und „erforderliche Maßnahmen“ getroffen.
FC-Profis lauschen Motivationsrede von Fans in der Südkurve
Der Druck auf den 1. FC Köln ist hoch, der Verein steht in der Bundesliga nach sieben Spieltagen mit dem Rücken zur Wand. Mit dem 18. Platz steht der FC weit unten in der Bundesliga und wartet immer noch auf seinen ersten Saisonsieg. Im Derby soll es für die Mannschaft von Steffen Baumgart endlich mit den ersten drei Punkten der Saison klappen.
Auch bei den Fans ist die Anspannung offenkundig groß. Ein starkes Bild zeigte sich kurz vor Anpfiff vor der Südkurve: Dort versammelten sich die Spieler des 1. FC Köln geschlossen, Arm in Arm lauschten sie der Motivationsrede eines Fans in den Reihen.
Unschöne Szenen im Stadion: Feuerwerkskörper verzögern Spielbeginn
Kurz darauf kam es dann allerdings zu unschönen Szenen. Feuerwerkskörper flogen durchs Stadion, kurz nach einer Schweigeminute für die Opfer des Konflikts im Nahen Osten, die auch einige Fans durch Pfiffe und Rufe störten. Auch Bengalos wurden gezündet.
In einer vorherigen Version dieses Textes gab es die missliche Formulierung, dass die Bengalos bereits während der Schweigeminute abgebrannt wurden, was jedoch nicht zutrifft. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Die Rauchentwicklung war so stark, dass das Spiel nicht angepfiffen werden konnte, erklärte Schiedsrichter Aytekin. Die Rauchschwaden mussten sich erst verziehen, bevor es losgehen konnte.
Mit rund sechs Minuten Verzögerung ging es dann endlich los.
Video zeigt Pyro-Eskalation im Rhein-Energie-Stadion
Ein Video auf der Social-Media-Plattform X, ehemals Twitter, zeigt die enorme Menge an Feuerwerkskörpern, die aus den Zuschauerrängen im FC-Stadion abgefeuert wurden. Hier ist das Video auf X zu sehen:
Die Bilder werfen auch die Frage auf, wie es den Zuschauern gelingen konnte, so viel Pyro-Material in das Rhein-Energie-Stadion zu schmuggeln.
Der 1. FC Köln muss sich unterdessen auf eine Strafe vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes wegen unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger einstellen. Bereits im Vorfeld musste der Verein hohe Bußgelder wegen Pyro-Eskalationen seiner Fans bezahlen.