Die 13. Kölner Immobilienmesse lief am Samstag im Gürzenich. Kaufinteressierte, Eigentümer und Fachleute haben sich zur Marktlage erkundigt.
13. Kölner ImmobilienmesseWirtschaftliche Situation der Region trotz Schwierigkeiten „extrem stabil“
Gestiegene Bauzinsen, anhaltende Inflation, höhere Materialkosten –einiges hat dazu geführt, dass die Bau- und Immobilienbranche in Deutschland erheblich unter Druck geraten ist. Trotz allem sieht Immobilienmakler Roland Kampmeyer die Metropolregion Rheinland vor übermäßigen Verwerfungen gefeit. Denn die wirtschaftliche Situation der Region mit ihren über neun Millionen Einwohnern sei „extrem stabil“.
Dies sei „einer der Gründe, warum sich unsere Immobilienmärkte nicht so dramatisch nach unten bewegt haben“, sagte er am Samstag im Gürzenich. Er gehörte zu den Referenten, die das Programm aus neun Fachvorträgen der 13. Kölner Immobilienmesse bestritten. 30 Aussteller nahmen daran teil. Kaufinteressierte, Eigentümer und Fachleute konnten sich über Tendenzen auf dem Wohnungsmarkt, Ferienimmobilien in Spanien und Finanzierungsmöglichkeiten informieren, ebenso über Fragen des Mietrechts, den Wohnungsbau als Kapitalanlage und nachhaltige Energienutzung.
Kölner Wohnungsmarkt: Preise weiter auf „sehr hohen Niveau“
Kampmeyer sprach über „Zahlen, Daten und Perspektiven“ des Immobilienmarkts in Köln und dem Rhein-Erft-Kreis. Zwar seien in den letzten Monaten bis zu 50 Prozent mehr Bestandsimmobilien auf den Markt gekommen, dem stehe jedoch eine „weiterhin große Nachfrage“ gegenüber, auch wenn etliche potenzielle Käufer einen Rückzieher gemacht hätten und auf den Mietmarkt abgewandert seien. Unter dem Strich sei der Immobilienmarkt robust.
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Zwar seien die Preise zurückgegangen, doch sie lägen immer noch auf dem „sehr hohen Niveau“ aus den Jahren 2020 und 2021. Bei Eigentumswohnungen im Bestand werde es vorerst so bleiben. Wohnungen im Neubau dagegen würden teurer, lautete die Prognose des Maklers. Die Bauzinsen würden sich voraussichtlich in einem „Korridor“ von drei bis vier Prozent bewegen; große Sprünge werde es nicht mehr geben. Zur Stabilität am Kölner Wohnungsmarkt trügen Neubauprojekte bei, sagte Kampmeyer und nannte einige Beispiele, darunter als „Meilensteine“ das entstehende Stadtviertel „Viva Agrippina“ in der Neustadt-Nord und die geplante Bebauung des Deutzer Hafens.
„Die Finanzierbarkeit deutlich in den Vordergrund gerückt“
Weil das Angebot – auch wegen des Bevölkerungswachstums – alles in allem nicht reicht, sieht es für Mieter in Kampmeyers Prognose nicht gut aus. Die Mieten, um rund fünf Prozent pro Jahr steigend, würden weiter in die Höhe klettern. Am Schluss seines Vortrags war er wieder bei denjenigen, die sich Eigentum leisten können: Eine Immobilie in der Metropolregion Rheinland zu erwerben sei „für die nächsten Jahre weiterhin eine sehr sichere Investition, ob als Eigennutzer oder Kapitalanleger“.
Alle Fachvorträge wurde live gestreamt und können auf der Homepage der Immobilienmesse abgerufen werden. Veranstaltet wurde sie von den „Kölner Stadt-Anzeiger Medien“. 3200 Besucher seien im Gürzenich vor Ort gewesen, sagte Gudrun Reichl, Head of Eventmanagement bei den „Kölner Stadt-Anzeiger Medien“ und Organisatorin der Veranstaltung. Wegen der gestiegenen Bauzinsen, höheren Baukosten und der Inflation sei „die Finanzierbarkeit der eigenen Wohnimmobilie deutlich in den Vordergrund gerückt“. Hinzu kämen „Fragen zur richtigen und sicheren Energiequelle“. Die nächste Kölner Immobilienmesse findet am 4. Mai 2024 statt.