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Erster Abschnitt der Via CulturalisGürzenichstraße nach zweieinhalb Jahren Umbau fertig

Lesezeit 3 Minuten
Ein Überweg so breit wie die Fußgängerzone führt entlang der Gürzenichstraße auf den Günter-Wand-Platz.

Ein Überweg so breit wie die Fußgängerzone führt entlang der Gürzenichstraße auf den Günter-Wand-Platz.

Als erster Meilenstein der historischen Vorzeigemeile Via Culturalis bildet die sanierte Gürzenichstraße nun das optische Vorbild für künftige Projekte in Kölns Innenstadt.

Der Günter-Wand-Platz und die Gürzenichstraße sind neugestaltet. Zweieinhalb Jahre lang schlängelten sich die Passanten hier um Bauzäune zwischen Hohestraße und Heumarkt. Jetzt ist die Baustelle weg und es geht sich besser als zuvor, auf dieser so frequentierten Verbindung zwischen Heumarkt und Neumarkt: Der Abschnitt von der Hohestraße bis zum Gürzenich ist nun eine Fußgängerzone.

Wo die Gürzenichstraße die Kleine Sandkaul quert, gibt nun ein Zebrastreifen Fußgängern Vorrang, der so breit ist, wie die Fußgängerzone, die hier endet. Es folgt der renovierte Günter-Wand-Platz vor dem Gürzenich, als „Ruhezone im stark frequentierten Stadtraum“ angelegt. Die alten Bäume sind stehen geblieben, ein neuer kam in der Straße dazu. Mehr Neupflanzungen waren laut Stadt wegen zahlreicher Versorgungsleitungen im Boden nicht möglich. Der Platz ist wie die Gürzenichstraße jetzt einheitlich gepflastert.

Der Günter-Wand-Platz vor dem Gürzenich ist renoviert und hat nun ein einheitliches Pflaster aus Grauwacke.

Der Günter-Wand-Platz vor dem Gürzenich ist renoviert und hat nun ein einheitliches Pflaster aus Grauwacke.

Wo vorher der Boden aus einer chaotischen Mischung von Gesteinsarten, in unterschiedlichen Verlegemustern und asphaltierten Abschnitten bestand, liegt nun durchgängig Grauwacke. Die Fahrbahn mit Breiten zwischen vier bis 5,50 Meter ist jetzt klarer vom Bordstein abgegrenzt, mit Granitsteinen und trotzdem barrierearm. Die Gürzenichstraße ist auf ihrem befahrenen Teil eine Einbahnstraße geblieben, aber die Fahrbahn verkleinert und um Parkplätze reduziert.

Das Vorhaben wird im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert. Die Kosten belaufen sich auf rund 7,4 Millionen Euro. Den Beschluss zum Umbau hatte der Stadtrat 2019 gefasst. Es kam seit Baubeginn 2022 zu Verzögerungen, weil Hohlräume unter der Straße im Abschnitt zwischen Kleine und Große Sandkaul gefunden wurden, teilte die Stadt mit. Sie seien bis zu acht Meter tief gewesen. Auch seien die Natursteine erst mit Verspätung geliefert worden. Zunächst war die Fertigstellung für Ende 2023 geplant.

Kölns historisches Zentrum: Erster Abschnitt der Via Culturalis fertig

Mit der wieder geöffneten Gürzenichstraße ist ein erster Teilabschnitt der Via Culturalis fertig. Die geplante historische Vorzeigemeile der Innenstadt soll das kulturelle Zentrum Kölns erkundbar machen. Der 800 Meter lange Weg zwischen Dom und St. Maria im Kapitol führt entlang zahlreicher Sehenswürdigkeiten in der Altstadt. Mit dem Projekt soll die Kölner Stadtgeschichte aus 2000 Jahren im öffentlichen Raum sichtbar werden.

Gürzenichstraße

Gürzenichstraße

Die Gürzenichstraße ist die Referenz, nach deren optischem Vorbild viele weitere Bauprojekte entlang der Via Culturalis entstehen sollen. Dazu zählt etwa der Bau des Miqua als Teil der Archäologischen Zone vor dem Historischen Rathaus, die Sanierung des Dom-Hotels und die Erweiterung des Wallraf-Richartz-Museums – alle aufeinander abgestimmt.

Schon fertig ist seit Mai 2023 die 90 Meter lange Freitreppe vor St. Maria im Kapitol, die das Gestaltungsgebiet im Süden eingrenzt. Am anderen Ende befindet sich der seit 2018 neu gestaltete Kurt-Hackenberg-Platz nahe dem Museum Ludwig.