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Tödlicher Streit am Aachener WeiherKölner will „aus Angst zugestochen“ haben

Lesezeit 3 Minuten
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Vor dem Landgericht Köln muss sichj ein 25-Jähriger für den Tod von Guiseppe S. verantworten.

Köln – Tödlich verletzt von einem Messerstich taumelt der Kellner Giuseppe S. auf die Aachener Straße, vornüber fällt er auf den Asphalt. Der Täter, davon ist die Staatsanwaltschaft überzeugt, nähert sich noch einmal seinem Kontrahenten, zieht ihm die Waffe aus dem Körper und flieht. Der 26-Jährige verstirbt noch am Tatort. Am Dienstag, 10. November, startete der Prozess gegen den Beschuldigten.

Köln: Opfer verblutet am Aachener Weiher

Die Messerklinge spaltete eine Rippe des Opfers, Lunge, Hauptschlagader und Herzbeutel werden verletzt, Giuseppe S. verblutete (Hier lesen Sie mehr). Der Vorfall ereignete sich am 7. März dieses Jahres gegen 3.40 Uhr in der Nacht. Ein Autofahrer hatte das auf der Straße liegende Tatopfer entdeckt und den Notarzt alarmiert, doch die Rettungskräfte konnten nichts mehr für den jungen Mann tun.

Landgericht Köln: „Getötet, ohne Mörder zu sein"

Er habe einen Menschen getötet, „ohne Mörder zu sein“, sagte der Staatsanwalt beim Prozessauftakt in Saal 7 des Kölner Justizgebäudes über den 25-Jährigen auf der Anklagebank, die Tat sei aus einem intensiven Streitgeschehen heraus entstanden. Die zentrale Rolle spielte hierbei die Schwester des Angeklagten, die mit dem Opfer liiert gewesen sein soll.

Am Vorabend der Tat hatte Giuseppe S. über den Internet-Dienst Instagram Kontakt zu den Brüdern seiner Freundin aufgenommen, der Chatverlauf ist dokumentiert und gilt als Beweismittel. Das Opfer soll vehement eine Aussprache am Aachener Weiher gefordert haben. Hier soll der Mann die Schwester schwer beleidigt und von zwei angeblichen Abtreibungen berichtet haben.

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Äußern wollte sich der Angeklagte am Dienstag nicht. Der Verteidiger kündigte eine Einlassung für den nächsten Verhandlungstag an. Allerdings hatte der Beschuldigte bereits im Vorfeld eine Aussage gemacht, die im Video festgehalten worden war; offenbar, um eine Entlassung aus der U-Haft zu erreichen, zu der es aber nicht kam. Die Aufnahme spielte das Gericht ab.

Bluttat Aachener Weiher in Köln: Angeklagter fühlte sich bedroht

In der Vernehmung vom Mai hatte der 25-Jährige berichtet, sich bei der geplanten Aussprache bedroht gefühlt zu haben. Giuseppe S. sei sehr aggressiv gewesen und habe sich ihm immer wieder bis auf ganz kurze Distanz genähert. Dann habe dieser in seine Jackentasche gegriffen, als wolle er etwas herausholen. „Aus Angst habe ich dann zugestochen“, meinte der Angeklagte.

Tod am Aachener Weiher in Köln: Handelte Angeklagter aus Notwehr?

Der Beschuldigte schilderte eine Notwehrlage. Teile seiner Aussage sollen aber durch ein Gutachten der Gerichtsmedizin widerlegt worden sein. So hatte der Angeklagte etwa geschildert, das Opfer sei nach dem Stich auf den Rücken gefallen; hier steckte aber das Messer, das einen geraden Stichverlauf hinterlassen haben soll, was nicht für einen Sturz auf die Klinge spricht.

„Die Familie möchte die Wahrheit vom Angeklagten hören und erwartet ein gerechtes Urteil“, sagen die Rechtsanwälte Jan-Victor Khatib und Carsten Rubarth, die die Eltern und Geschwister des Getöteten in der Nebenklage vertreten. Der Vater, der in Deutschland lebt, verfolgte den Prozessauftakt im Gerichtssaal, die übrige Familie des Opfers befindet sich in Italien.

Tatverdächtiger war alkoholisiert

Die 11. Große Strafkammer hat für den strittigen Sachverhalt insgesamt zwölf Verhandlungstage bis zum 18. Dezember angesetzt. Im Prozess muss auch geklärt werden, warum Giuseppe S., der alkoholisiert war, den späteren Täter und dessen Bruder überhaupt kontaktiert hat. Die Schwester und frühere Freundin des Opfers will dem Vernehmen nach die Aussage verweigern.