Das Ausbauprojekt muss bis Ende Juli beim Land und beim Bund angemeldet werden, um noch in den aktuellen ÖPNV-Bedarfsplan aufgenommen zu werden.
Ost-West-AchseKölner Verkehrsdezernent appelliert an Politiker: „Wir brauchen jetzt eine Entscheidung“

Das „Bündnis Verkehrswende Köln“ protestiert im Dezember 2024 gegen die Tunnellösung für die Ost-West-Achse. Jetzt steht das Thema erneut auf der Tagesordnung des Stadtrats.
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Im Streit um den Ausbau der Ost-West-Achse zwischen dem Heumarkt und dem Aachener Weiher appelliert Kölns Verkehrsdezernent Ascan Egerer an die Mitglieder des Stadtrats, in der Sitzung am 3. April eine Entscheidung zu treffen.
„Ich hoffe das im Sinne Kölns wirklich sehr. Das ist mein Plädoyer“, sagte Egerer im Gespräch mit Journalisten. „Wir sollten nicht noch einmal Jahre verlieren, weil wir uns neu für Finanzmittel beim Bund und beim Land anmelden und die gesamte Planung nochmal überarbeiten müssen.“
Die Verwaltung hat ihre Arbeit gemacht. Jetzt brauchen wir eine Entscheidung
Das Ausbauprojekt muss bis Ende Juli beim Land und beim Bund angemeldet werden, um noch in den aktuellen ÖPNV-Bedarfsplan aufgenommen zu werden. „Die Verwaltung hat ihre Arbeit gemacht“, sagte Egerer. „Wenn es im April keine Entscheidung gibt, werden wir das für die Anmeldeperiode des aktuellen ÖPNV-Bedarfsplans nicht mehr umsetzen können und uns für den neuen Bedarfsplan bewerben. Dann werden alle Projekte noch einmal neu bewertet. Das kostet definitiv zwei Jahre, bis der dann steht und politisch beschlossen ist. Den Zeitverzug werden wir dann haben.“
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An der Entscheidung hänge beispielsweise auch die gesamte Neugestaltung des Neumarkts, einschließlich einer verbesserten Verkehrsführung für Radfahrer.
Bisher zeichnet sich bei der Frage, ob die Strecke unterirdisch oder oberirdisch ausgebaut werden soll, keine Einigung ab. CDU und FDP haben sich klar für die U-Bahn-Lösung ausgesprochen, die Grünen sind strikt dagegen. Die SPD hatte sich im Dezember 2024 dem sogenannten Tunnelbündnis angeschlossen, dessen Gesamtkonzept mit einem Rheintunnel und vier neuen Metrolinien aber so weit von dem Ausbau zwischen Neumarkt und Aachener Weiher abweicht, dass es gar nicht mehr zur Abstimmung steht.
Die U-Bahn-Variante ist nach Angaben Egerers mit den Fördergebern von Land und Bund „im Detail so vorbesprochen. Da muss nur noch der Haken dran“. Bei der oberirdischen Lösung bräuchte es noch „zwei oder drei Abstimmungstermine“, um sie auf den gleichen Stand zu bringen. „Da müssen die Dinge nur noch sauber protokolliert werden, um in das Verfahren zu kommen.“ Das sei bei einer Ratsentscheidung am 3. April bis zum 31. Juli machbar. „Wenn es im April aber wieder keinen Beschluss gibt, schließt sich das Zeitfenster. Wir müssen rein physisch noch die Chance haben, uns mit den Fördergebern zu treffen und alles abzustimmen.“
Man habe das U-Bahn-Projekt vorgezogen, weil es mit einem Volumen von knapp einer Milliarde Euro deutlich teurer ist als die oberirdische Variante, die mit 160 Millionen Euro kalkuliert wird. „Natürlich wissen Land und Bund, dass wir mit zwei Projekten planen. Hätten wir die kleine Lösung vorbesprochen, wäre ein Wechsel auf die große aber ungleich schwieriger als umgekehrt.“