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Angriff am Aachener WeiherVideoaufnahmen könnten geflüchtete Täter überführen

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Feiernde am nächtlich erleuchteten Aachener Weiher.

Köln – Nach dem Angriff auf einen 18-Jährigen am Aachener Weiher Samstagabend ist nach wie vor rätselhaft, woher der Mann die Schnittverletzung am Oberarm hat. Zeugen hatten lediglich gesehen, wie der Täter mit einem Teleskopschlagstock zugeschlagen hatte und dessen Begleiter das Opfer zusätzlich mit Fäusten und Fußtritten misshandelt hatten, als es bereits am Boden lag. Bevor die Polizei eintraf, war den fünf oder sechs Tätern die Flucht gelungen.

Die frische Schnittwunde an einem Arm des 18-Jährigen wurde erst später festgestellt. Ob die Angreifer auch ein Messer oder eine abgebrochene Flasche eingesetzt haben könnten, müsse nun ermittelt werden, sagte eine Polizeisprecherin. Das Opfer sei verletzt worden, aber nicht lebensgefährlich.

Polizei Köln setzt auch auf weitere Zeugenaussagen

Bei den Fahndung nach den „mutmaßlich jüngeren Männern“ setzt die Polizei ihre Hoffnungen nicht nur auf weitere Zeugenaussagen, sondern auch auf die Auswertung von Videos, die ein Beweissicherungsteam der Bereitschaftspolizei kurz nach der Tat von der Umgebung angefertigt hat. Es sei denkbar, dass einer oder mehrere der Gesuchten nach ihrer Flucht wieder zum Tatort zurückgekehrt seien, berichtete eine Ermittlerin. Im besten Fall seien die Verdächtigen auf den Videobildern zu sehen und könnten identifiziert werden.

Nach mehreren Ausschreitungen im Sommer voriges Jahr war es in den vergangenen Monaten vergleichsweise ruhig am Aachener Weiher. Konkrete Einsatzzahlen nannte die Polizei am Montag nicht, aber Flaschenwürfe und Angriffe auf Polizisten und Ordnungskräfte zum Beispiel gab es dieses Jahr – anders als im Sommer 2021 – bislang nicht. Wohl aber vereinzelt Rauüberfälle und Gewalttaten. Vor allem spätabends und nachts an den Wochenenden und vor Feiertagen treffen sich auf der Wiese oberhalb des Weihers viele Menschen zum Feiern, sie sitzen oder stehen in Gruppen zusammen, trinken Alkohol, hören Musik. Die Stimmung ist oft friedlich und entspannt, aber immer wieder mischen sich auch gewaltbereite junge Männer unter die Feiernden.

Im Schutz der Dunkelheit pöbeln sie andere an, auch auf Polizeikräfte und Ordnungsdienst-Mitarbeiter sind sie losgegangen. Im September voriges Jahr wollten Polizisten zum Beispiel nachts gegen 2.30 Uhr nach einer hilflos im Park liegenden Frau sehen, konnten aber nicht aus ihrem Wagen aussteigen, weil sie mit Flaschen beworfen wurden. Erst mit Eintreffen von Verstärkung und dem Einschalten der Beleuchtung war es ihnen schließlich möglich, zu der Frau vorzudringen.

Flutlicht und mehr Polizei sollen für Sicherheit sorgen

Stadt und Polizei hatten aufgrund der vielen Vorfälle beschlossen, ihre Kontrollgänge im Hiroshima-Nagasaki-Park am Weiher zu verstärken. Zeitweise patrouillierte die Polizei auch mit Pferden im Park. Zudem wurden Scheinwerfer an Masten befestigt, die die Wiese und die Wege nun freitags und samstags ab 21 Uhr grell ausleuchten. Bei Bedarf geschieht das zusätzlich auch an anderen Tagen.

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Für die Einrichtung einer Waffenverbotszone, wie es sie seit Dezember 2021 entlang der Ringe und im Zülpicher Viertel gibt, oder auch dauerhafter Videobeobachtung wie an anderen Kriminalitätsschwerpunkten in der Stadt fehlen allerdings die rechtlichen Voraussetzungen. Dafür müsste es in einem bestimmten Zeitraum zum Beispiel eine gewisse Zahl an Straftaten oder an Angriffen mit Messern geben – die gibt es aber am Aachener Weiher nicht.

Ein Teleskopschlagstock, wie ihn der Täter mutmaßlich am vergangenen Samstag gegen den 18-Jährigen eingesetzt hat, ist in Deutschland grundsätzlich nicht verboten. Er darf legal erworben und besessen, aber – bis auf wenige Ausnahmen abgesehen – nicht in der Öffentlichkeit mitgeführt werden, unabhängig davon, ob der Besitzer in einer Waffenverbotszone unterwegs ist oder nicht.