AboAbonnieren

AdventsfeierRheinischer Präses sagt Gottesdienst mit Woelki ab

Lesezeit 2 Minuten
Pontifikalamt mit Kardinal Woelki am Palmsonntag im Dom.

Kardinal Woelki am Palmsonntag (Archivbild)

Der rheinische Präses Thorsten Latzel hat den traditionellen ökumenischen Gottesdienst zum 1. Advent mit Kardinal Woelki abgesagt. Woelki soll nicht bereit gewesen sein, einen anderen Geistlichen für die Feier zu benennen.

Wegen der anhaltenden Auseinandersetzungen um Woelki hat der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, die traditionelle ökumenische Vesper zum Adventsvesper kurzfristig abgesagt. Dies berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.

„Der Gottesdienst am Anfang des Advents wird durch die Ereignisse im Erzbistum Köln so überlagert, dass nicht mehr das Gebet oder die Verkündigung wahrgenommen wird, sondern nur die Frage einer Positionierung in der innerkatholischen Auseinandersetzung, sagte Latzels Sprecher Jens-Peter Iven dem Kölner Stadt-Anzeiger“.

In der aktuellen Situation sei eine Feier in der gewohnten Besetzung mit Erzbischof und Präses „nach Einschätzung der Kirchenleitung daher nicht angeraten“. Der rheinischen Kirche liege an den guten ökumenischen Beziehungen zur katholischen Kirche. „Wir haben von unserer Seite daher angeboten, den Gottesdienst auf andere Ebene durchzuführen, und arbeiten selbstverständlich auf vielfältige Weise ökumenisch eng zusammen“, so Iven.

Alles zum Thema Erzbistum Köln

Dem Vernehmen soll es eine Bitte der rheinischen Kirche an Woelki gegeben haben, in diesem Jahr auf seine Teilnahme an der Vesper zu verzichten. Anstelle des Erzbischofs hätte zum Beispiel der für die Ökumene zuständige Weihbischof Rolf Steinhäuser der gemeinsamen Feier vorstehen können – so wie er es im vorigen Jahr getan hatte, als er Woelki während dessen vom Papst verfügter Beurlaubung vertrat. Woelki soll sich darauf nicht eingelassen haben.

Die Vesper hätte am Sonntagnachmittag in der Kölner Basilika Sankt Aposteln stattfinden sollen. Bereits seit Tagen war vom Ausfall des Gottesdienstes ohne Angaben von Gründen auf der Webseite der Gemeinde zu lesen.

Am Mittwoch erklärte die Pressestelle des Erzbistums auf Anfrage, das Erzbistum Köln respektiere die Entscheidung der rheinischen Kirche, die Tradition der gemeinsamen Eröffnung des Kirchenjahres „in der gewohnten Form“ in diesem Jahr auszusetzen. Man sei „auf Basis der gewachsenen und guten Beziehungen im Gespräch über die Planung neuer ökumenischer Gottesdienstformate“.