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Bahnbögen in Köln-Ehrenfeld„Noch so eine endlose Geschichte“

Lesezeit 3 Minuten

Blick auf die Bahnbögen und den Club Bahnhof Ehrenfeld.

Ehrenfeld – Die Sanierung der Bahnbögen an der Bartholomäus-Schink-Straße wird voraussichtlich erst im nächsten Jahr beginnen. Entgegen ihrer Ankündigung, in diesem Jahr anzufangen, hat die Deutsche Bahn Netz AG noch immer nicht damit begonnen, die von eindringendem Regenwasser geschädigten Gewölbe zu sanieren.

Schrittweise sollten jeweils zwei der 15 Bögen im Abschnitt zwischen Schönsteinstraße und Ehrenfeldgürtel saniert werden.

Vor wenigen Tagen informierte die Bahn-AG ihren Pächter, die Bahnbögen Köln GmbH, sowie Bezirksbürgermeister Josef Wirges über die Verzögerung.

Alles zum Thema Henriette Reker

Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärte Bahn-Pressesprecher Dirk Pohlmann, man habe die Beschaffenheit des Untergrunds überprüft und sei dabei auf unerwartete Probleme gestoßen. Es sei daher nicht sicher, ob das Sanierungsverfahren wie geplant durchgeführt werden könne. Daher seien weitere Untersuchungen nötig.

Ergebnisse nicht vor Ende März 2017

„Wir wollen eine nachhaltige Lösung für das Problem“, sagte DB-Sprecher Dirk Pohlmann. Sie müsse aber wirtschaftlich darstellbar sein, fügt er hinzu. Saniert werde auf jeden Fall, diese Zusage werde eingehalten. Ende März 2017 sei mit Ergebnissen und Informationen zum weiteren Verfahren bei der Sanierung zu rechnen.

Bezirksbürgermeister Josef Wirges, der die Bahnbögen-Entwicklung seit Jahren begleitet, ist enttäuscht und verärgert über die neuerliche Verzögerung. Er sagte: „Wieder geht damit ein Jahr ohne sichtbares Ergebnis zu Ende.“ Verstimmt ist Wirges auch deshalb, weil die Mitteilung der DB-Netz eher beiläufig erfolgte, nämlich bei einer Sitzung einer nichtöffentlichen Arbeitsgruppe, die sich mit den Zuständen der Bahnbögen entlang der Hüttenstraße befasst. „Dort liegt einiges im Argen. Die meisten Bögen stehen leer. Sie sind aber nicht ausreichend gesichert und werden oft als Schlafplatz genutzt“, berichtet Wirges.

Bahnhofskonferenz mit Henriette Reker

Er befürchtet, dass es „noch so eine endlose Geschichte“ werde, wie sie sich jetzt an der Bartholomäus-Schink-Straße abzeichne. Ein Untersuchungsergebnis sei für Mitte oder Ende März 2017 angekündigt. Wirges will dann zusammen mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker eine weitere Bahnhofskonferenz einberufen. „Ungeachtet dessen, was dann verkündet wird, ist ja noch längst nicht sicher, dass die Sanierung danach zeitnah beginnt. Das könnte ja unter Umständen auch erst wieder zum Ende des Jahres 2017 sein“, mutmaßt er.

Das Bemühen, um Verbesserung des Erscheinungsbilds der Bahnbögen hat eine lange Geschichte. Josef Wirges initiierte zusammen mit dem damaligen Oberbürgermeister Jürgen Roters im April 2012 die Ehrenfelder Bahnhofskonferenz. Bei diesen unregelmäßigen Treffen kamen Vertreter der Stadt (Verwaltung und Politik) mit denen von Deutscher Bahn und der Bahnbögen-Gesellschaft zusammen. Die Bahnbögen-GmbH hat einen Pachtvertrag für die Gewölbebögen an der Bartholomäus-Schink-Straße und der Hüttenstraße bis zum Jahr 2044. Ursprünglich wollte sie die Bögen einheitlich umgestalten und an Gastronomen vermieten. Die Gesellschaft hat ihren Sitz im Eigelsteinviertel, wo sie ebenfalls Bögen angemietet hat. Dort gibt es ähnliche Probleme mit dem Zustand und dem Erscheinungsbild der Bögen.

Einer der Gründe, weshalb das Gastronomie-Konzept für die Bartholomäus-Schink-Straße nur in Ansätzen verwirklicht wurde, waren die anhaltenden Probleme mit eindringender Feuchtigkeit in den Gewölben. Im Mai 2015 kündigte die Deutsche Bahn an, die Sanierung der Gewölbe werde in Angriff genommen. Mehr als sieben Millionen Euro wollte die DB-AG aufbringen, damit es in den Bögen endlich trocken wird. Der Zeitplan sah einen Baustart im September 2016 vor. Bis Ende 2019 – so die damalige Ankündigung – sollte der Rohbau fertig sein.

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