Bananen-Insel in der SüdstadtDer ganz besondere Kreisverkehr wird zehn
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Südstadt – Schon seit zehn Jahren zieren sie den Kreisverkehr an der Ecke Bonner Straße / Teutoburger Straße und machen ihn zu einem echten Hingucker: Palmen, Bananenpflanzen und Wildblumen. Dafür verantwortlich ist der selbsternannte Präsident der „Bananenrepublik“ in der Südstadt, Michael Kiefer. Der feierte kürzlich mit seinen treuen Untertanen gegenüber vom Kreisverkehr das zehnjährige Jubiläum der „Bananeninsel“.
Goldene Bananenstaude
Neben Gastgeschenken zur weiteren Verschönerung der Insel freute sich Kiefer besonders über eine neue Insignie seiner Herrschaft, eine goldene Bananenstaude. Außerdem gab der Kölner Frauen-Shanty-Chor „Die Brausen“, eine Institution in der Kölner Südstadt, direkt am Kreisverkehr ein Ständchen für den Präsidenten zum Besten.
Die Idee zu der Bananeninsel war Kiefer 2009 aus der Not gekommen. Er entrümpelte damals seinen Balkon und wollte für mehr Platz sorgen – eine der Bananenpflanzen musste daher weichen. „Zum Wegschmeißen war sie mir zu schade. Da kam mir sofort der neugebaute Kreisverkehr auf der Bonner Straße in den Sinn“, erinnert sich Kiefer.
In einer Nacht-und-Nebelaktion setzte der heutige Inselherrscher also die erste Bananenpflanze auf die farblose Fläche des Kreisverkehrs – mit großer Wirkung. „Die Bananenpflanze wurde im Veedel sofort zum Gesprächsthema. Die Leute amüsierte das“, so Kiefer. „Vor dem Winter war sie aber plötzlich verschwunden – jemand hatte sie geklaut.“ Als Ersatz für die entwendete Pflanze stellte der Südstädter ein Schild mit der Aufschrift „Banane“ auf, das die Insel bis heute schmückt. In den folgenden Jahren begrünte er das Eiland inmitten der Kreuzung an der Bonner Straße / Teutoburger Straße immer stärker.
Palmen, Bananen und andere Pflanzen
Mittlerweile machen etliche Palmen, Bananen- und Zierpflanzen den Kreisverkehr zu einer grünen Oase, die von den Anwohnern als bekannter Treffpunkt genutzt wird. 2017 zeichnete zudem ein internationales Publikum das Projekt mit dem „Social Design Award“ in der Kategorie Urban Gardening aus. „Wir möchten damit auch andere Bürger motivieren, sich zu engagieren und Köln auf diese Weise grüner zu machen.“
Besonderen Handlungsbedarf sieht er bei den oftmals kahlen Flächen an den Fußgängerwegen, die zwar mit Erde gefüllt aber nicht bepflanzt sind. „Die kann man ohne Weiteres mit Zierpflanzen verschönern, man muss der Stadt dazu nur seinen Namen und den Ort angeben“, erklärt Kiefer.
Einzige Ausnahme
Seine Bananeninsel wird allerdings eine Ausnahme bleiben. Denn für die Begrünung von Kreisverkehren hat Kiefer als Privatperson die letzte und einzige Erlaubnis der Stadt Köln erhalten. „Damit werden wir ein Unikat in Köln bleiben – hoffentlich bis zum nächsten runden Jubiläum 2029.“