Band LupoKölsche Lieder mit Geige und Posaune - aber ohne Dom und Kölle
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Köln – Das ist schon selten, wenn beim Debüt-Album einer kölschen Band erst im achten Titel das Wort „Kölle“ und der Dom erst – ganz am Rande – im neunten Lied auftaucht. Das schaffen die fünf Musiker von Lupo, die im randvollen Altstadttheater im Söckchen ihre CD „Jespenster“ vorstellten.
Lupo zählen zu dem Reigen der sogenannten Jungen Wilden, die sich im Sog von Kasalla und Cat Ballou verstärkt auf die Bühnen trauen und Liebeslieder, Alltagserlebnisse und ihre Sicht der Dinge in kölsche Texte packen.
Unterlegt wird das Ganze mit schönen Melodien im Bereich zwischen Pop und Ballade, zwischen Schlager und Hip-Hop.
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Am Gymnasium kennengelernt
Die Reime im Song „Wölfe“ steuert der befreundete Rapper Joe-L (eigentlich Joel Blume) bei. Die meisten Bandmitglieder – 19 bis 23 Jahre alt – um Gitarrist Pedro Schädel sind sich seit Zeiten an der Liebfrauenschule in Lindenthal vertraut: Schulorchester und Musik-Leistungskurs.
„Ich habe nur wegen Musik mein Abitur geschafft“, erzählt Bassist Alexander Lemke, der zudem bei einigen Liedern Posaune spielt. „Ich wollte ein Instrument spielen, das mein Vater nicht kann. Der ist Saxofonist. So musste ich nicht bei ihm Unterricht nehmen.“
Zum ungewöhnlichen Sound der Band trägt auch das markante Spiel von Keyboarder Benjamin Landmann auf der elektrischen Violine bei. „Geige hab ich als Dreijähriger gelernt, obwohl meine Eltern, beide Ärzte, das erst nicht wollten. Mein Lieblingsbuch damals handelte von einem geigespielenden Affen. Und eigentlich wollte ich auch Affe werden.“
Da war den Eltern dann doch die Geige lieber. Sänger Yannick Weingartz (19) ist vor drei Jahren hinzugekommen – vom Jugendchor St. Stephan. „Es hat gleich gepasst“, sagt Weingartz, der in Mauenheim in einer Wohnung lebt, in der zuvor auch schon Marie-Luise Nikuta gewohnt hatte. Da schimmert noch der Glanz der Motto-Lieder von den Wänden.