Zunächst gab es das Festival durch Initiative der Band OK Kid nur in Gießen. Jetzt soll es größer werden.
„Stadt ohne Meer“Kölnerinnen und Kölner sind begeistert von neuem Festival im Tanzbrunnen
„Ist das schön. Keine Ahnung, wie es zu all dem gekommen ist, aber es ist so schön!“ So begrüßt Jonas Schubert die feiernde Masse am Samstagnachmittag im Tanzbrunnen. Für den Frontmann der Band OK Kid ist es an diesem Wochenende ein ganz besonders emotionaler Auftritt. Nicht nur, dass es ihr letzter vor der angekündigten, längeren Musik-Pause ist. Mit dem von ihnen etablierten Festival „Stadt ohne Meer“, das bisher exklusiv in Gießen stattfand, steht das Ensemble am Samstag auch erstmalig auf kölscher Bühne.
Neben OK KID füllen außerdem Blumengarten, Paula Hartmann, Jeremias oder Apsilon das bunte Programm. Die Idee zum Festival entstand aus dem ursprünglichen Wunsch der Gießener Exilband, wieder in ihrer Heimat zu spielen. Aufgrund mangelnder Locations planten sie ein Open-Air-Konzert, das letztlich zum Festival anwuchs und dort nun schon im sechsten Jahr stattfindet. „Wir hatten schon länger den Wunsch, das Festival auch vor unsere Haustür zu bringen“, sagt Ok-Kid-Sänger Schubert. Jetzt soll es noch größer werden. Erste Station also: Tanzbrunnen Köln.
Festival „Stadt ohne Meer“ findet erstmals in Köln statt: Ein Tag mit Glitzer, Tanzen und Workshops
Auch wenn im Tanzbrunnen, anders als in Gießen, nur einen Tag lang gefeiert und nicht klassisch gecampt werden kann, scheint die Location perfekt für das popkulturelle Event. Im Wind wehende Quallen fliegen über die 6500 Besucher, die eines der heiß umworbenen Tickets ergattern konnten. Durch die besondere Deko wurde der Original-Gießen-Charakter in mehreren LKW nach Köln transportiert. Das Rondell in der Mitte zwischen Wasser und Fontänen dient als Kreativmarkt für alle Besucher, die sich neben Musik und Tanz auch künstlerisch ein wenig austoben wollen.
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Neben einer Vielzahl handgefertigter Produkte gibt es ein wild gemischtes Workshop-Angebot. Die Stimmung ist von Beginn an ausgelassen und fröhlich. Wie es sich für ein Festival im Sommer gehört, klebt Glitzer überall an Gesicht und Körper der feiernden Menschen. Xenia, die das „Stadt ohne Meer“ mit ihren Freundinnen zum Mädelswochenende ernannt hat, trägt das Cover der auftretenden Band Blumengarten sogar als Tattoo am Unterarm mit sich. „Das Wetter ist toll, ich habe neue Künstler kennengelernt, die ich vorher noch nicht kannte und jetzt übel feier und kann einfach ne gute Zeit mit meinen Freundinnen verbringen. Besser könnt’s nicht sein!“
Tatsächlich setzen die Veranstalter weniger auf große Namen, sondern bringen die Newcomer ein bisschen näher zusammen, die alle gemeinsam eine junge und dynamische Zielgruppe ansprechen.
„Stadt ohne Meer“ in Köln ein voller Erfolg
Mitteljung und dynamisch geht aber auch! Sylwie plus Mann und befreundetem Ehepaar mischt sich am Samstagnachmittag gerne unter die Masse. „Wir sind vor allem wegen Paula Hartmann hier, die finde ich klasse“, sagt die Mittvierzigerin. „Wir werden aber den ganzen Tag bleiben und dann bestimmt noch andere Songs und Bands für uns entdecken können.“ Der Vielfalt der Genres ist bei „Stadt ohne Meer“ keine Grenze gesetzt. „Von Indie-Rap bis Rock ist vieles da“, betonen die Veranstalter in einem vorigen Pressegespräch.
Das niedliche Festival hat am Samstag bewiesen, dass es nicht nur in seiner Geburtsstadt Gießen den Boden zum Beben bringen kann. Auch in Köln freut man sich über die respektvollen Besucher, eine familiäre Atmosphäre und ausgelassene Feierlaune. Sogar die ganz Kleinen wippen mit Luftballons in der Hand und dickem Hörschutz auf den Ohren auf den Schultern ihrer Eltern zu den Liedern, die Mama und Papa ganz besonders toll finden. Es ist ein gemeinsames und liebevolles kleines Fest, das das Sommerprogramm der Stadt offensichtlich in Perfektion ergänzt. Bis 22 Uhr wird im Tanzbrunnen gesungen und gejubelt, bis anschließend bei der „Nacht ohne Meer“ im Club Bahnhof Ehrenfeld, der Aftershow-Party des Festivals, weitergetanzt wird.