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Bilanz der Köln-Bäder193 Millionen Euro investiert – Agrippabad vor Modernisierung

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Das Agrippabad

Köln – Die Bäder waren baulich in die Jahren gekommen, die technische Ausstattung katastrophal und die Stadt hatte kein Geld. Das sei die Ausgangslage gewesen, als die Kölner-Bäder GmbH am 1. Januar 1998 die Kölner Schwimmbäder von der Stadt übernahmen, erinnert sich Berthold Schmitt, Geschäftsführer der Köln-Bäder GmbH. „Keines der Bäder war so attraktiv, dass man nichts hätte dran machen müssen. Wir haben Ruinen übernommen.“

Seitdem ist viel passiert: Die Köln-Bäder GmbH, die unter dem Dach der Stadtwerke arbeitet, hat in den vergangenen 20 Jahren 193 Millionen Euro in die Schwimmbäder investiert. Und die Investitionen gehen weiter, denn das Agrippabad, damals als erstes an der Reihe, muss erneut modernisiert werden.

Eislaufhochbahn im Lentpark europaweit einzigartig

Mehrere Millionen Euro sollen ab Anfang 2020 vor allem in zeitgemäße Technik gesteckt werden. Die Arbeiten sollen rund eineinhalb Jahre dauern, zeitweise müsse das Bad dafür geschlossen werden, so Schmitt.

Alles zum Thema Agrippabad

Mit dem Geld wurden nicht nur zahlreiche Bäder saniert und ausgebaut, sondern auch neue errichtet. Das Ossendorfbad wurde in den Jahren 2008 und 2009 neu gebaut, ebenso der Lentpark (2008 bis 2011), der Schwimmbad mit 25-Meter-Becken und Eisstadion kombiniert. Auf letztere Anlage ist Schmitt besonders stolz, weil es die einzige in Europa sei, die über eine Eislaufhochbahn verfügt – acht Meter breit, 260 Meter lang.

Das meiste Geld für die Sanierungen wurde für Agrippabad (28 Millionen Euro, 1998 bis 2001), Zündorfbad (acht Millionen Euro, 1998 bis 2002) und Zollstockbad (acht Millionen Euro, 2009 bis 2012) ausgegeben. Alle Zeit- und Kostenpläne habe die Köln-Bäder GmbH erfüllt, sagt Schmitt.

Jeder Besucher muss mit 7,08 Euro subventioniert werden

Heute verfügt das Unternehmen über zwölf Schwimmanlagen, die 2016 von 2,5 Millionen Menschen besucht und von 270 Mitarbeitern betrieben wurden. Der Umsatzerlös von knapp 14 Millionen Euro reichte allerdings nicht, um Gewinne zu erzielen: Seit Jahren macht die Köln-Bäder GmbH ein Minus zwischen 18 und 19 Millionen Euro. Jeder Besucher muss durchschnittlich mit 7,08 Euro subventioniert werden. Aufgefangen wird der Verlust durch die Stadtwerke.

Kritik an Schließung von Bädern

Erbost hat zahlreiche Kölner, dass in den vergangenen Jahren auch Bäder geschlossen wurden – so in Bickendorf, Nippes, Weiden und Ehrenfeld. Schmitt zufolge waren die Bäder wirtschaftlich kaum zu halten und seien weitgehend durch neue Angebote wie dem Hallenbad am Stadion und dem Ossendorfbad ersetzt worden.

Köln verfüge derzeit mit 21 700 Quadratmetern Schwimmfläche über ausreichend Platz für Wasserfreunde. Mit 10 000 Quadratmetern überdachter Schwimmfläche erfülle die Stadt sogar die Richtlinie der Deutschen Gesellschaft für Badewesen, die pro 100 Einwohner einen Quadratmeter überdachte Schwimmfläche vorsieht.

Allerdings, ergänzt Aufsichtsratschef Peter Kron, sei Köln eine wachsende Stadt. „Wir brauchen also in den kommenden Jahren nicht nur Wohngebiete, sondern auch Kindergärten und Sportanlagen – und ein oder zwei Schwimmbäder.“

Aktionen zum 20. Geburtstag

Zum 20. Geburtstag soll es einige Aktionen für Schwimmfans geben: So finden in mehreren Bädern Kindertage (11. und 18. März, 15. und 22. April) statt, an denen Mädchen und Jungen ein großes Spielangebot vorfinden. Am 16. Juni wird die Freibadsaison mit dem Programm „Jeck op Freibad“ im Stadionbad eröffnet.

Zur „Blauen Nacht“ mit Musik von einem DJ laden die Köln-Bäder am 7. Juli in den Lentpark ein. Zudem gibt es während der Sommerferien eine Betreuung im Lentpark und am 23. September die vierte Auflage des Hundeschwimmens im Stadionbad.

Berthold Schmitt wird das Jubiläumsjahr indes nur noch als Gast beobachten. Denn am 1. März wechselt er zur Bäderlandschaft in Bochum. Ein Nachfolger als Geschäftsführer in Köln wurde noch nicht bekanntgegeben.

www.koelnbaeder.de