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China Light FestivalDie Kletter-Lok im Kölner Zoo ist zurück – für kurze Zeit

Lesezeit 3 Minuten

Für viele Kinder war die ausrangierte Lok auf dem Spielplatz die Hauptattraktion im Zoo. Das Bild entstand im Mai 1972. (Archivfoto)

Köln – Im Kölner Zoo gibt es mehr als 10000 Tiere. Sie zu zeigen ist Existenzberechtigung und Auftrag der Einrichtung. Für viele Kinder jedoch waren 40 Jahre lang nicht Elefanten, Paviane oder Erdmännchen die Hauptattraktion des Tierparks, sondern etwas vollkommen Lebloses: Die Kletter-Lok auf dem Spielplatz. Von 1960 bis 1999 turnten die kleinen Besucher auf dem ausrangierten Eisenkoloss herum. Zurzeit feiert das berühmte Dampfross ein Comeback. Zum China-Light-Festival im Zoo haben Künstler die Lok als Lichtskulptur nachgebaut. Klettern darf man darauf natürlich nicht.

Chinesische Lichtkünstler haben die Lok im Zoo nachgebaut.

Mit ungefähr zehn Metern Länge und 3,5 Metern Höhe entspricht die von 180 LEDs ausgeleuchtete Replik in etwa den Ausmaßen des Originals. Jedoch ist die strahlende Version deutlich leichter. Rund 30 Tonnen wog die Rangierlok 897462 des Typs T3, die 1904 in Erfurt gebaut wurde. 1960 schenkte die Bundesbahndirektion Köln dem Zoo die ausrangierte Lok zum 100-jährigen Bestehen des Tierparks.

Viele Erinnerungen an den Zoobesuch

Der damalige Oberbürgermeister Theo Burauen hatte sie bei einem Festakt eingeweiht. Statt auf dem Bahnhof Hamm in Westfalen Waggons herumzuschieben, kraxelten nun täglich Hunderte Kinder auf ihr herum. Sie wurde Kölns berühmtestes Klettergerüst. „Ich stand am liebsten im Führerhaus“, erinnert sich Zoo-Vorstand Christopher Landsberg, „für uns Kinder war die Lok der absolute Höhepunkt des Zoobesuchs“. Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte viele schöne Momente auf dem schwarzen Riesen. „Wir sind da dauernd hoch und runter“, erzählt Reker am Rand der Festival-Eröffnung. Zu Weihnachten hätten ihre Eltern die Kinder in den Zoo geschickt: „Damit wir der Mutter beim Kochen nicht zwischen den Füßen herumlaufen.“

Alles zum Thema Henriette Reker

„Ich bin immer durch die Fenster im Führerhaus auf den Kessel geklettert. Von da konnte man so schön seitlich runter rutschen“, sagt eine Zoobesucherin, während sie sich die leuchtende Kopie des China-Light-Festivals anschaut. „Und später in Koblenz bin ich dann noch mal kurz drauf“, sagt sie. Denn im dortigen Eisenbahnmuseum steht sie jetzt – restauriert und eigentlich nicht zum Klettern vorgesehen.

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1999 hievten sie zwei große Kräne auf einen Sattelschlepper und brachte sie nach Koblenz. Zum Leidwesen vieler Kinder. „Die Lok entspricht leider nicht mehr den Sicherheitsvorschriften für Spielgeräte auf Spielplätzen. Es wäre sträflicher Leichtsinn, weiterhin Kinder darauf spielen zu lassen“, begründete der damaliger Zoo-Direktor Gunther Nogge. Bis auf ein paar Beulen und Schrammen hat sich jedoch nie ein Kind ernsthaft verletzt.

2010 hatte ein baugleiches Modell einen allerdings nur wenige Monate währenden Kurzauftritt im Zoo – als Reminiszenz zum 150-jährigen Bestehen des Zoos. Nun erinnert noch eine Wochen lang eine leuchtende Replik an die berühmte Lok.

Das Festival ist bis zum 19. Januar täglich von 17.30 Uhr bis 21 Uhr geöffnet (letzter Einlass: 20 Uhr). Die Tickets kosten an der Abendkasse oder datumsgebunden im Vorverkauf 17,50 Euro für Erwachsene, 9 Euro für Kinder von vier bis zwölf Jahren (Jahreskarteninhaber/Fördervereinsmitglieder: 15,50/7,50 Euro), Kinder bis drei Jahre sind grundsätzlich kostenfrei. Gutscheintickets, die an einem frei wählbaren Tag gelten, kosten 21/10,50 Euro. Alle Eintrittskarten gelten nur für das China-Light-Festival ab 17.30 Uhr. Kombi-Tickets für Zoo-Besuch und Festival kosten 30/15 Euro. Tickets sind am Eingang des Zoos oder online erhältlich.

www.koelnerzoo.de