Nur von oben zu sehenWrack im Escher See entdeckt – Kölner rätseln über Herkunft
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Das Wrack ist nur aus der Vogelperspektive zu sehen.
Copyright: imago/Hans Blossey
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Köln-Esch – Auch wenn sich die Besucher des Strandbads an heißen Sommertagen wie am Meer vorkommen – Schiffe sind auf dem Escher See noch nie gefahren. Außer kleinen Bötchen vielleicht. Und doch liegt auf dem Grund des nördlichen der beiden Baggerseen, an dem auch das bekannte Strandbad „Sundown Beach Club“ liegt, ein Schiffswrack. Beim Online-Kartendienst Google Maps ist es beispielsweise bestens zu erkennen. Doch wie es dahingekommen ist, wissen nur wenige. Eine Spurensuche.
Das Areal aus der Luft. Östlich des Strandbads ist das Schiffswrack zu sehen.
Copyright: Google Earth / Image Landsat
Club-Chef kennt das Wrack nicht
Das Relikt befindet sich im südlichen Teil des alten Bagger-Sees wenige Meter vom Strandbad entfernt. „Beach-Club-Chef Denis Delic, der gerade den Saisonauftakt vorbereitet, hat nach eigener Aussage noch nichts vom Wrack gehört. Er führt zum Grenzzaun, hinter dem sich ein abgesperrtes Gelände verbirgt. Die Fläche gehört zur Angelsportgruppe Ford (ASG).
Beach-Club-Chef Denis Delic
Copyright: Uwe Weiser
Der Escher See ist in den 1950er bis 1980er Jahren entstanden, als er ausgebaggert wurde, um Kies zu gewinnen. Das Wrack könnte ein Relikt der Arbeiten sein. Doch so genau weiß es niemand.
Michael Hasenhütl, Vorsitzender der Ford-Angelsportgruppe, erklärt, dass in ganz Esch niemand außer den Anglern von der Herkunft des Schiffs wisse.
„Wir vermuten, dass das Wrack schon seit 50 Jahren dort liegt. Wir denken, dass die hier tätige Kiesfirma das Schiff für seine Bagger genutzt hat“, sagt Hasenhütl, der die Länge des Wracks auf 20 bis 30 Meter schätzt. Offenbar hat die Firma das tonnenschwere Gerät auf diese Art einfach entsorgt. Ein anderes Mitglied des Vereins verrät, dass sich in 300 Metern Entfernung ein weiteres Schiff dieser Art befinden soll.
War das Hinterlassen des Schrotts also eigentlich nur ein Umweltfrevel? Michael Hasenhütl verneint: „Für die Fische – es gibt hier Hechte, Zander, Welse und mehr – ist das Wrack ein guter Unterschlupf. Und sie laichen auch am Schiff.“