AboAbonnieren

Kölner LandgerichtMann wegen Brandstiftung und versuchter Nötigung angeklagt

Lesezeit 2 Minuten
Der Eingang am Kölner Landgericht an der Luxemburger Straße.

Der Eingang am Kölner Landgericht an der Luxemburger Straße.

Vor dem Kölner Landgericht muss sich ein 63-Jähriger verantworten. Er soll vor einer Schule randaliert und einen Mann angegriffen haben.

Brandstiftung in Tateinheit mit Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung werden einem 63-jährigen Mann zur Last gelegt, gegen dem am Donnerstag der Prozess vor dem Kölner Landgericht begonnen hat. Außerdem wird ihm versuchte Nötigung vorgeworfen.

Köln: Angeklagter soll sich unerlaubt auf Schulgelände aufgehalten haben

An einem Nachmittag im März dieses Jahres soll er sich unerlaubt auf einem ehemaligen Schulgelände in Volkhoven aufgehalten haben. Laut Staatsanwaltschaft zertrümmerte er eine Türscheibe, um in einen abgesperrten Raum zu gelangen und zündete dort Kleidungsstücke an. Danach habe er auf dem Hof einen Baumstumpf in Brand gesetzt, der nah an der Außenwand eines Anbaus lag. Das Feuer griff auf die Fassade über, doch noch vor der Ankunft an der Einsatzstelle wurden die Kräfte einer Löschgruppe der Feuerwehr, die sich auf den Weg gemacht hatten, abbestellt.

Der Schaden wird auf über 5000 Euro beziffert. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Beschuldigte zur Tatzeit an einer psychotischen Störung litt und deshalb schuldunfähig war. Weil von ihm „gleichgelagerte erhebliche Straftaten“ zu erwarten seien, hat sie die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus beantragt. In einer solchen Einrichtung ist der 63-Jährige bereits untergebracht.

Alles zum Thema Amts- und Landgericht Köln

Im zweiten Fall nimmt die Anklagebehörde lediglich eine stark verminderte Schuldfähigkeit an. Ende 2021 habe sich der Mann in das Obdachlosenheim in der Annostraße begeben und dort von einem Mitarbeiter die Auszahlung des sogenannten Taschengelds für Bewohner verlangt. Nachdem er von diesem zu hören bekommen hatte, die 20 Euro stünden ihm nicht zu, habe er eine Weinflasche an der Wand zerschlagen und „eine Ausholbewegung angedeutet“, so als wollte er die Flasche als Waffe einsetzen. Der Anklage zufolge schubste der Mitarbeiter den Mann von sich weg, sodass er hinfiel und von seiner Forderung absah.

Zu den Vorwürfen äußerte er sich am ersten Verhandlungstag noch nicht, nur zum Lebenslauf. Aus dem, was er sagte, ging hervor, dass er ein Suchtproblem hat, sich bei einem Sturz schwer am Kopf verletzte und in der Folge einige Zeit im Koma lag, seit langem Frührenter ist und unter Betreuung steht. Der Prozess wird am 9. Januar fortgesetzt.