AboAbonnieren

Gesundheitsdezernent RauAktuelle Corona-Entwicklung in Köln „nicht harmlos“

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (3)

Der Kölner Gesundheits- und Sozialdezernent Harald Rau

Köln – Die Corona-Inzidenz in Köln steigt wieder deutlich an. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 540, am Montag meldete die Stadt knapp 1800 Neuinfektionen – über 500 Fälle mehr als eine Woche zuvor. Der Kölner Gesundheitsdezernent Harald Rau blickt besorgt auf die Entwicklung.

„Die aktuell steigende Inzidenz ist ein Warnzeichen“, sagte Rau dem „Kölner Stadt-Anzeiger". Auch deshalb, „weil in den Zahlen des RKI nur positive PCR-Tests enthalten sind und wahrscheinlich viele Menschen nach positiven Schnelltests keine PCR-Testung machen“, so Rau weiter. Die gemeldete Inzidenz sei deshalb „wohl eine deutliche Unterschätzung der tatsächlichen Inzidenz“. Dies gelte für andere Städte jedoch ebenso wie für Köln.

Rau: Gefahr einer Corona-Infektion deutlich geringer als vor einem Jahr

Dennoch sei die Gefahr einer Infektion aufgrund der vielen Impfungen und überstandenen Infektionen „nicht mit der vor einem Jahr vergleichbar“. Zudem zeichne sich die aktuell vorherrschenden Varianten des Virus durch eine geringere Krankheitslast aus, so Rau. Aber: „Leicht ansteigende Krankenhausaufnahmen von Covid-infizierten Menschen weisen darauf hin, dass auch die aktuelle Infektionsausbreitung nicht harmlos ist.“

Alles zum Thema Henriette Reker

Das könnte Sie auch interessieren:

Aus diesem Grund seien Vorsichtsmaßnahmen weiterhin angebracht: Hygiene-Regeln, Masken und Impfungen. Dies gelte insbesondere für Risikogruppen.

Corona in Köln: Reker und Rau fordern Fortsetzung der Bürgertests

Auch Corona-Tests nehmen für Rau weiterhin eine wichtige Rolle im Kampf gegen das Virus ein. „Wir hoffen und treten dafür ein, dass die kostenfreien Tests weiter fortgeführt und in Anspruch genommen werden, da die Erkennung von Infektionen eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen die Pandemie ist“, sagte Rau. Derzeit ist unklar, ob die Finanzierung der Tests über den 30. Juni hinaus vom Bund übernommen wird.

Selbiges forderte zuletzt die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker in einem Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. „Ich bitte Sie, die Fortführung der Bürgertestzentren zu ermöglichen und diese auch für die Abklärung von symptomatischen Verdachtsfällen freizugeben“, hieß es in dem Schreiben.

Unter dem Strich ist für Rau jedoch „keine deutlich höhere Krankheitslast der aktuellen Infektionswelle erkennbar“, die kritische Infrastruktur sei intakt. Die Gefährdungslage schätze er daher nicht als „dramatisch“ ein. Am Montag lagen 19 Covid-Intensivpatienten in den Kölner Krankenhäusern, insgesamt 141 Infizierte müssen stationär betreut werden. Ein Anstieg deutet sich in dieser Hinsicht bislang nicht an.