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Corona in KölnMedizinisches Personal richtet offenen Brief an OB Reker

Lesezeit 3 Minuten
Impfzentrum Symbolbild

Das medizinische Fachpersonal am Impfzentrum hat einen offenen Brief an OB Henriette Reker und Krisenstabs-Leiterin Andrea Blome verfasst. (Symbolbild)

Köln – Mit einem offenen Brief wendet sich aktuell das medizinische Fachpersonal des Kölner Impfzentrums an Oberbürgermeistern Henriette Reker und Krisenstabs-Leiterin Andrea Blome. „Wir möchten hiermit auf die akute Situation aufmerksam machen, die sich momentan in den Impfzentren abspielt und zuzuspitzen droht“, heißt es in dem Schreiben, das knapp 70 Mitarbeitende unterschrieben haben.

Der Grund: Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein würde aktuell „alle Patienten“ an die Hausärztinnen- und Hausärzte verweisen, „die teilweise schon jetzt lange Wartelisten haben und ihrer Aufgaben nicht ausreichend nachkommen können“, so die Verantwortlichen des Briefes. Dabei gebe es mit dem Impfzentrum ein „gut ausgebautes und strukturiertes System“, welches momentan „ausgebremst wird, da ihm die Impflinge fehlen“. Das qualifizierte Personal sei hier nicht genügend ausgelastet.

KV in Köln weist Vorwurf im offenen Brief zurück

Jürgen Zastrow, Leiter der KV in Köln und leitender Impfarzt im Impfzentrum, weist den Vorwurf an die KV zurück. Die Impfzentren hätten ausreichend viel Impfstoff, doch die Patienten würden eben entscheiden. „Wenn die Menschen lieber bei ihren Hausärzten geimpft werden wollen, sollten wir das so akzeptieren. Wir sollten niemanden ins Impfzentrum zwingen“, so Zastrow.

Alles zum Thema Henriette Reker

Die Adressatinnen des offenen Briefes, Henriette Reker und Andrea Blome, äußern sich auf Nachfrage am Donnerstag nicht. Johannes Nießen, Leiter des Kölner Gesundheitsamtes, bestätigt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gegenüber aber, dass das Impfzentrum derzeit nicht so ausgelastet sei, wie es noch in den vergangenen Wochen der Fall gewesen wäre. „Gestern und vorgestern sind nur ungefähr die Hälfte der nach Kapazität möglichen Impfungen durchgeführt worden“, sagt Nießen.

Terminbuchungen für Corona-Impfung zu gering

Das liege unter anderem daran, dass die Terminbuchung über die KV nicht in dem Maße angenommen werde wie erhofft. „Hier wird gegengesteuert, in dem wir auf den unterschiedlichen Kommunikationskanälen, die Impfung im Impfzentrum Köln bewerben und über die neuen freigeschalteten Impftermine für die unterschiedlichen Geburtsjahrgänge informieren“, so Nießen weiter.

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Doch über die Tatsache, dass seit Anfang dieser Woche Personen der Jahrgänge 1946 und 1947 Termine im Impfzentrum vereinbaren können, informierte die Stadt auf ihrer Website zunächst nicht. Auch nicht darüber, dass dies seit Mittwoch Personen der Jahrgänge 1948 und 1949 jene Möglichkeit haben. Bis einschließlich vorigen Dienstag war auf der Website lediglich ein veralteter Eintrag zu finden. Dies wurde mittlerweile angepasst – auch mit dem Hinweis, dass die Jahrgänge 1950 und 1951 ab dem heutigen Freitag für die Terminvereinbarung freigeschaltet werden.

Grundsätzlich sollen in der kommenden Woche täglich 5000 bis 6000 Personen im Impfzentrum geimpft werden. Durch die Inbetriebnahme einer vierten Impfstraße wären pro Tag bis zu 7000 Impfungen möglich. „Wir bieten in der nächsten Woche außerdem zusätzlich 9000 Impftermine mit Astrazeneca für Über-60-Jährige an“, sagt Nießen. Die werden in diesem Fall aber nicht über das Buchungssystem der KV Nordrhein vergeben, sondern über das digitale Terminbuchungssystem der Stadt.