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Corona in KölnKein Feuerwerk am Dom – Reker geht von Verlängerung der Regeln aus

Lesezeit 4 Minuten
Henriette Reker PK

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker

Köln – In der Silvesternacht wird in der gesamten Altstadt ein Böllerverbot gelten. Feiern und größere Menschenansammlungen verbiete die Infektionslage in der Stadt und sollten durch die Maßnahme verhindert werden, sagte OB Henriette Reker am Freitag nach der Sitzung des städtischen Krisenstabs. Die Verbotszone sei vergleichbar mit der Bannmeile, die als Reaktion auf die verheerende Silvesternacht 2015/2016 in der direkten Umgebung von Dom und Hauptbahnhof in den vergangenen Jahren gegolten hat, sagte Reker.

Ein Verbot von Böllern und Raketen im gesamten Stadtgebiet lehnte Reker aber ab. „In den Wohnbereichen sollten wir nicht zu stark reglementieren“, sagte sie. Das letzte Wort sei da aber „noch nicht gesprochen“. Ein Böllerverbot war zuletzt auch landesweit im Gespräch. Unter anderem die Gewerkschaft der Polizei sah diesen Schritt zuletzt aber skeptisch, da es in der Nacht kaum möglich sei, das Verbot flächendeckend zu kontrollieren.

Hot-Spot in der Silvesternacht in Köln

An Silvester war in den vergangenen Jahren besonders das altstädtische Rheinufer ein Party-Hotspot. Hier behandelten Sanitäter der Johanniter in der vergangenen Silvesternacht Feiernde etwa mit Verletzungen oder Alkoholvergiftungen. Das Verbot solle auch die Feuerwehr und die Krankenhäuser in der Nacht entlasten, sagte Reker. Feuerwehr-Chef Christian Miller habe im Krisenstab für die Maßnahme plädiert, sagte er. Die Silvesternacht sei die einsatzintensivste Nacht des Jahres, in der viele Patienten mit Knalltraumata behandelt in Kliniken gebracht werden müssen, die derzeit durch die Corona-Pandemie ohnehin stark belastet sind. Auch durch Pyrotechnik ausgelöste Brände beschäftigen die Feuerwehr an Silvester besonders.

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Mit einer Öffentlichkeitskampagne will die Stadt – ähnlich wie vor dem 11.11. – die Kölner zu einem „verantwortungsvollen Feiern“ animieren, sagte Reker – und dankte den Bürgern nochmals für den weitgehend ruhigen Karnevals-Sessionsauftakt in der vergangenen Woche.

Reker geht von Verlängerung der Maßnahmen aus

Hoffnungen darauf, dass die Corona-Regeln im Dezember gelockert werden, erteilte Reker eine vorsichtige Absage. Sie gehe davon aus, dass die Maßnahmen verlängert würden. Auch dass in diesem Jahr noch in Köln erste Impfungen stattfinden, glaubt Reker nicht. „Ich glaube, dass es erst im nächsten Jahr soweit sein wird. Aber glauben ist ja nicht wissen“, sagte sie. Derzeit liefen Gespräche über den Standort für mögliche Impfzentren.

Wo Kölner einen Corona-Test machen können

Corona-Teststellen in Köln

Personen mit Covid-19-Symptomen sollen ihren Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Nummer: 116117) kontaktieren. Wer akute Atemnot hat, soll sofort den Notruf 112 wählen.

Bei Hausärzten kann sich jeder testen lassen, ob man nun zur Risikogruppe gehört, aus einem Risikogebiet eingereist ist, eine rote Warnung über die Corona-App erhalten hat oder sich ohne triftigen Grund auf das Coronavirus untersuchen lassen möchte. Es gelten die Öffnungszeiten des jeweiligen Arzts.

Im Infektionsschutzzentrum Uniklinik können sich montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr Einreisende aus Risikogebieten, Angehörige einer Risikogruppe und Menschen mit roter App-Meldung testen lassen.

Im Infektionsschutzzentrum Neumarkt (Gesundheitsamt) können sich montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr Einreisende aus Risikogebieten und Menschen mit einer roten App-Warnung testen lassen.

Am Hauptbahnhof können sich täglich von 7 bis 23 Uhr Einreisende aus Risikogebieten und Menschen mit einer roten App-Warnung testen lassen. Ein Test ohne konkreten Anlass kostet 59 Euro.

Am Flughafen können sich jeden Tag 24 Stunden lang Einreisende aus Risikogebieten und Menschen mit einer roten App-Warnung testen lassen. Ein Test ohne konkreten Anlass kostet 59 Euro.

Mein Corona-Schnelltest in der Lintgasse 14 bietet Antigen-Schnelltests an. Das Angebot kostet 35,90 Euro, online muss ein Termin vereinbart werden. Menschen mit Symptomen dürfen nicht kommen.

Den „Corona Walk-in in der Bonner Straße 178 kann man ohne Termin aufsuchen. Der Test kostet 75 Euro.

Die Firma Medicare Logistic, bietet im Josef-Haubrich-Hof 5 Antigen-Schnelltests für 39,90 Euro einen mobilen Testservice für Unternehmen, Schulen und sonstige Einrichtungen an. Online-Termin erforderlich.

In der Schildergasse 24 hat die Firma Smart-med-Test ein Zentrum eröffnet. Antigen-Schnelltests kosten 37,80 Euro, PCR-Tests 87,98 Euro, Antikörpertests, mit denen eine durchgemachte Corona-Infektion nachgewiesen werden sollen, kosten 47,80 Euro. Online-Termin erforderlich.

In medizinischen Laboren können sich Einreisende aus Risikogebieten oder Angehörige einer Risikogruppe testen lassen – mit einer ärztlichen Überweisung oder als Selbstzahler (die Kosten variieren). Die Labore raten jedoch davon ab, direkt dort hin zu gehen, da die Einrichtungen derzeit stark überlastet sind.

In Rodenkirchen ist Anfang Dezember ein neues PCR-Testzentrum in der Ringstraße 44 eröffnet worden. Ein Test kostet 81 Euro, der Befund soll nach 24 Stunden vorliegen. (og)

Nach knapp drei Wochen Lockdown machte Reker einen „vorsichtigen, vorläufigen Trend“ aus, der Hoffnung mache. Der Inzidenzwert vom Freitag war so gering wie zuletzt am 23. Oktober. „Wir sind optimistisch, aber weit davon entfernt, zufrieden zu sein“, sagte Reker. „Ernst, aber stabil“, nannte Gesundheitsamts-Leiter Johannes Nießen die Lage. Die Kontaktnachverfolgung werde nun von 3000 Kölnern per Online-Formular selbst erledigt. Auch die Information der positiv Getesteten gehe wieder schneller als zuletzt, als das Amt an seine personellen Grenzen gestoßen war.