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Corona-Krise in KölnAugenarzt drängt Reker vehement zu Maskenpflicht für Köln

Lesezeit 4 Minuten
China Menschen Gesichtsmaske

In China halten die Menschen weiter scharfe Sicherheitsmaßnahmen ein, um eine Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Köln – In einem offenen Brief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker fordert der Kölner Arzt Omid Kermani eine Maskenpflicht in Köln zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Dies sei die einzige Chance, die exponentielle Zunahme an Infektionen und Erkrankungen zu stoppen, schreibt der Chef der Augenklinik am Neumarkt.

„In zwei Wochen zählen wir die Toten wie in Italien“

„Die Politiker und Meinungsbildenden streuen den Bürgern Sand in die Augen, wenn Sie jetzt von Exit-Strategien faseln. Sie haben keine Ahnung, was da auf uns zukommt. In zwei bis vier Wochen wird kein Mensch mehr davon reden. Da zählen wir die Toten wie in Italien und Spanien.“

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Länder, die konsequent im öffentlichen Raum das Tragen von Schutzmasken vorgeschrieben haben, seien deutlich unbeschadeter durch die Krise gegangen, argumentiert der Bruder des Schriftstellers und Friedenspreisträgers Navid Kermani.

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Im chinesischen Wuhan, dem Epizentrum der Pandemie, seien Augen- und HNO-Ärzte die am stärksten von Corona betroffenen Berufsgruppen gewesen. „Zahnärzte nicht. Die sind es von je her gewohnt, sich mit Maske und Brille zu schützen. Wir mussten das erst lernen“, schreibt Kermani weiter und appelliert an Reker: „Geben Sie den Menschen die Hoffnung auf Normalität zurück, und gehen Sie mit gutem Beispiel voran! Sie und der Stadtrat können zum Vorbild werden für eine ganze Stadt. Das ist etwas ganz Konkretes und Einfaches. Die Bürger sind bereit, Ihrem Beispiel zu folgen, wenn es ein Stück weit zur Normalität führt. Wir haben die Wahl: Freiheit und Bürgerrechte mit Maske oder Isolation und wirtschaftlicher Niedergang ohne Maske. So einfach ist das.“

Hier der Offene Brief von Omid Kermani im Wortlaut

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Reker !Ich wende mich mit einem Appell an Sie. Als Arzt und Bürger treibt mich natürlich auch die Frage um: Wie kommen wir aus der gegenwärtigen Krise wieder heraus ? Alle wissen: Wir müssen die Ausbreitung des Coronavirus wirksam aufhalten. Gegenwärtig steckt jeder Infizierte zwei gesunde Personen an. Wenn es uns gelingt, diese Zahl zu halbieren, dann haben wir die exponentielle Zunahme der Erkrankungen gestoppt.Wie soll das gelingen? Die bisherigen Maßnahmen greifen nicht. Es sei denn, es kommt zum totalen Shut-down und Ausgehverboten wie in Mailand oder Madrid. Es gibt nur eine einzige Chance, die wir haben, das zu umgehen. Die Oberbürgermeisterin und die Stadt Köln müssen dafür sorgen, dass das Tragen von Atemschutzmasken (Stoff, Papier, FFP2) im öffentlichen Raum per Verordnung für alle Bürger verpflichtend wird.Für uns in der täglichen medizinischen Praxis ist das selbstverständlich. Augen- und HNO-Ärzte sind die am stärksten betroffenen Berufsgruppen in Wuhan gewesen. Zahnärzte nicht. Die sind es von je her gewohnt, sich mit Maske und Brille zu schützen. Wir mussten das erst lernen. Heute ist es normale Praxis, und nur so können wir die Versorgung unserer Patienten sicherstellen.Die Politiker und Meinungsbildenden streuen den Bürgern Sand in die Augen, wenn Sie jetzt von Exit Strategien faseln. Sie haben keine Ahnung, was da auf uns zukommt. In zwei bis vier Wochen wird kein Mensch mehr davon reden. Da zählen wir die Toten wie in Italien und Spanien.Handeln Sie bitte jetzt! Werden Sie initiativ. Beraten Sie sich mit Ihrem Expertenteam. Recherchieren Sie, und Sie werden die These bestätigt sehen: Länder, die konsequent im öffentlichen Raum das Tragen von Schutzmasken vorgeschrieben haben, sind deutlich unbeschadeter durch die Krise gegangen.Warum soll das, was für uns Ärzte gilt, nicht auch für den einfachen Bürger gelten? Die Maske ist der wirksamste Schutz.Ich appelliere an Sie, Frau Reker, prüfen Sie meinen Vorschlag, und wenn Sie zu dem Ergebnis kommen, dass da etwas dran ist, dann nutzen Sie Ihre Chance, und werden Sie initiativ. Geben Sie den Menschen die Hoffnung auf Normalität zurück, und gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Sie und der Stadtrat können zum Vorbild werden für eine ganze Stadt. Das ist etwas ganz Konkretes und Einfaches. Die Bürger sind bereit, Ihrem Beispiel zu folgen, wenn es ein Stück weit zur Normalität führt. Im Übrigen ist es für Sie ganz persönlich der wirksamste Schutz. Sie reisen viel, Sie treffen viele Menschen. Tun Sie es für sich und für die Bürger dieser Stadt.Wir haben die Wahl: Freiheit und Bürgerrechte mit Maske oder Isolation und wirtschaftlicher Niedergang ohne Maske. So einfach ist das.

Mit freundlichen Grüßen und …bleiben Sie bitte gesund!Dr. med. Omid Kermani,Medizinischer DirektorAugenklinik am Neumarkt