Das Wochenende in Köln ist bunt: Am Freitag wurde das CSD-Straßenfest offiziell auf dem Heumarkt eröffnet.
Straßenfest des CSD 2023 eröffnetKöln zeigt sich bei Pride-Party von seiner buntesten Seite
Über den Heumarkt schallt „Y.M.C.A.“ von Village People – die LGBTQI+-Hymne schlechthin. 1978 ist der Welthit rausgekommen, heute, 45 Jahre später ist die Situation der queeren Community besser als damals. Aber es gibt immer noch viel zu tun. Und deshalb feiern und demonstrieren an diesem Wochenende mehr als eine Million Menschen den Christopher Street Day (CSD) in Köln.
Die Hauptbühne am Heumarkt wird zum Programmauftakt der Cologne Pride am Freitagabend von „Express“ und „Radio Köln“ bespielt. Der Titel lautet: „Queer-Night powered by Express & Radio Köln.“ Morning-Show-Moderator Daniel Wallroth und Musikerin Cassy Carrington moderieren am Freitag durch den Abend.
CSD 2023: „Endlich“ beginnt die Pride-Party in Köln
Der Startschuss des CSD-Straßenfests fällt pünktlich um 18 Uhr mit „Y.M.C.A.“. „Endlich!“, sagt Jens Pielhau von Cologne Pride. Die diesjährige CSD-Demonstration sei die größte, die jemals in Köln stattgefunden habe. „Cologne Pride ist ein Familientreffen“, betont er bei seiner Eröffnungsrede wiederholt. Wie in einer Familie gebe es auch mal Streit und unterschiedliche Meinungen, aber „Hetze und Menschenfeindlichkeit sind keine Meinung.“
NRW-Gleichstellungsministerin Josefine Paul (Grüne) hatte im vergangenen Jahr bei der Cologne Pride ihre erste öffentliche Amtshandlung und auch in diesem Jahr ist sie dabei. CSDs und Prides seien mehr als bunte Stadtfeste, „es ist auch ein Kampf für unsere Demokratie.“
„Das ist eine beeindruckende Demonstration für Menschlichkeit“, sagt Kölns Bürgermeister Andreas Wolter (Grüne), der mit einem blau-gelbem T-Shirt auch seine Solidarität mit der Ukraine auf dem CSD in Köln zeigt. Er begrüßt „Gäste aus der ganzen Welt“, darunter Adina Lupu und Valeria Gavrilă. Das lesbische Paar hat in Köln geheiratet, weil das in ihrer Heimat Rumänien nicht möglich gewesen wäre. Wolters überreicht den Frauen auf der Bühne am Heumarkt rote Rosen. „Hass und Gewalt gehören nicht nach Köln“, sagt er.
Regenbogen über Regenbogen: Köln zeigt sich bei Pride-Party von der bunten Seite
Der Heumarkt füllt sich den Abend zunehmend mit Farben: Regenbogen-Fahnen, Regenbogen-Anstecker und Regenbogen-Schminke. Köln zeigt sich dieses Wochenende von seiner buntesten Seite.
Auch das Bühnenprogramm am Freitag ist bunt: Die Big Maggas aus Hamburg zeigen mit „An der Nordseeküste“, dass Schunkeln nicht nur zu kölscher Musik funktioniert, Anika Auweiler überzeugt mit ihrer queeren Sommer-Pop-Hymne „Wir wollen alles“, Violet Tomorrow überrascht mit Rockklassikern, die Kölnerin Anaïsa singt jungen und frischen Pop und die KG Lusticana aus Moers bringt mit seiner Gardetanzgruppe den Karneval auf die Bühne.
Highlights am Freitagabend sind aber definitiv die Kölner von Team Rhythmusgymnastik und der Schlagerstar Dieter Thomas Kuhn. „Es ist uns eine große Ehre. Es war eines dieser Feste, wo wir immer da sein wollten“, sagt ein Mitglied vom Team Rhythmusgymnastik beim Treffen mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ im Backstage-Bereich der Bühne. Dieter Thomas Kuhn sei zum ersten Mal bei der Cologne Pride: „Diese Farbenfroheit, die coolen Menschen hier, das ist einfach geil. Toll.“