Köln – Seit zehn Jahren verbindet David Garrett mit seiner Geige verschiedene Musikstile, von Klassik über Rock und Pop bis hin zu Jazz. Ab Mai tourt der 38-Jährige, der in New York und Berlin lebt, durch 19 verschiedene Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, um dieses Crossover-Jubiläum zu feiern. Mit seinen bekannten Klassikern, neuen Arrangements sowie einem eigens dafür produzierten Showkonzept. Vor seinem Auftritt am 12. Mai in der Lanxess-Arena – Karten ab 54 Euro erhältlich – haben wir ihn am Rhein zum Gespräch getroffen.
Herr Garrett, die Tour und Ihr neuestes, bereits elftes Album, trägt den Titel „Unlimited“, also unbegrenzt. Was steckt für Sie persönlich hinter diesem Wort?
Für mich ist es ein Lebensmotto. Ich glaube, wenn man eine große Leidenschaft hat, und die ist bei mir eben die Musik, kennt man gewisse Grenzen selber vielleicht gar nicht. Dass man gar nicht weiß, zu was man alles fähig ist. Wenn man mich zum Beispiel vor zehn Jahren gefragt hätte, wo ich mich in zehn Jahren sehe, hätte ich nicht mal im Ansatz erahnen können, was ich heutzutage mache. Ich glaube, dass man das Leben als grenzenlos sehen muss und sich selber keine Grenzen setzen sollte.
Die Tour-Premiere findet am 4. Mai in der Chemnitzer Arena statt. Einer Stadt, die im vergangenen Jahr größtenteils wegen rechtsextremen Ausschreitungen im Fokus stand. Möchten Sie dort eine bestimmte Message mit hinbringen?
Ich muss fairerweise sagen, Chemnitz hat sich eher aus einem anderen Grund für die Tour empfohlen, und zwar weil wir da die Möglichkeit haben, sechs Tage vor der Show in der Halle zu proben. Insofern war es für uns ein strategischer und sehr praktischer Grund, dort anzufangen. Normalerweise haben wir nicht die Möglichkeit, sechs Tage eine Halle für uns zu buchen, das wäre in Köln beispielsweise sehr kompliziert. Und da wir doch eine große Produktion haben, war es uns wichtig, in einer Halle wirklich alles einmal, zweimal oder dreimal perfekt durchzuspielen und auch den technischen Aufbau zu proben.
Macht man sich trotz der strategischen Planung nicht dennoch Gedanken über die politische Situation in diesem konkreten Fall?
Es gibt in jeder Stadt gute und schlechte Menschen. Ich würde jetzt deswegen nicht alle Bewohner einer Stadt über einen Kamm scheren.
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Sie sind in Aachen aufgewachsen, waren in Ihrer Kindheit auch viel in Köln...
Genau, meine Eltern haben mich hier immer auf Konzerte mitgenommen. Ich war bestimmt 100 Mal in der Kölner Philharmonie, bevor ich 18 Jahre alt war.
Gibt es während den Köln-Aufenthalten etwas, das auf Ihrer To-Do-Liste steht?
Wenn ich Zeit habe, gehe ich super gerne am Rheinufer joggen. Wenn das Wetter schön ist, dann ist es für mich schon ein Bedürfnis, die Sportschuhe auszupacken und beim Laufen mal eine Stunde die Seele baumeln zu lassen.