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Kommentar

Fußgängerbeuaftragte
Der Kölner Verkehrsdezernent hat ganz offensichtlich nichts gelernt

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Lesezeit 2 Minuten
Britta Buch, die neue Fußverkehrsbeauftragte der Stadt Köln

Britta Buch, die neue Fußverkehrsbeauftragte der Stadt Köln

Das Verkehrsdezernat müsste den eigentlich wichtigen Posten mit einer Befugnis für Entscheidungen ausstatten.

Fehler sind nicht grundsätzlich schlecht, sie passieren jedem und allerorten. Wichtig ist nur, dass man aus diesen Fehlern lernt und die richtigen Schlüsse daraus zieht. Wer denselben Fehler zweimal begeht, der hat entweder nichts daraus gelernt oder er will es vielleicht auch gar nicht richtig machen.

Dieser Gedanke drängt sich auf, blickt man auf die neue Fußverkehrsbeauftragte der Stadt Köln. Sie besetzt einen eigentlich wichtigen Posten, für Fußgängerinnen und Fußgänger ist sehr lange viel zu wenig geschehen in dieser Stadt. Doch was soll ein einzelner Mensch alleine in einer Millionenstadt ausrichten?

Wie Köln fußgängerfreundlicher werden soll, bleibt unklar

Würde Verkehrsdezernent Ascan Egerer die Aufgabe wirklich ernst nehmen, dann wäre die Fußverkehrsbeauftragte nicht eine Mitarbeiterin in der Abteilung des Fahrradbeauftragten, die dort im Team gute Vorschläge unterbreiten darf, sich aber niemals sicher sein kann, dass die Stadt diese auch irgendwann einmal umsetzen wird.

Sie würde stattdessen eine eigene Abteilung führen, dem Fahrradbeauftragten ebenbürtig sein und sie hätte vor allem eine Entscheidungsbefugnis, um sich innerhalb des Verkehrsdezernates durchsetzen zu können. Es ist kaum glaubwürdig, dass eine einzelne Verwaltungsmitarbeiterin neben der Innenstadt auch noch die ganzen äußeren Stadtteile im Blick behalten kann. Doch auch in Weiß, Brück, Junkersdorf und Worringen gibt es Fußgänger, nicht nur in Nippes und Kalk.

Aus dem Weggang des Vorgängers Nico Rathmann, der zur Stadt Bonn wechselte, hat der Verkehrsdezernent ganz offensichtlich nichts gelernt. Seine Nachfolgerin muss nun mit denselben Widrigkeiten kämpfen, mit denen er es bereits zu tun hatte. Wie Köln mit solchen Entscheidungen fußgängerfreundlicher werden soll als bislang, das bleibt völlig unklar.

Da das Verkehrsdezernat nicht von alleine in die Gänge kommt, ist jetzt die Politik gefragt. Es braucht Beschlüsse, die das Thema Fußverkehr voranbringen und dafür sorgen, dass sich in Zukunft ein ganzes Team darum kümmert. Es geht hier nicht zuletzt um die Sicherheit von Kindern und Senioren, die besonders oft zu Fuß unterwegs sind.