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Satirischer WochenrückblickFast ein bisschen schade – das Loch ist weg

Lesezeit 2 Minuten
Das Loch in der Inneren Kanalstraße

Nach einem Rohrbruch war die Straßendecke der vielbefahrenen, mehrspurigen Inneren Kanaltraße unterspült worden und abgesackt.

  1. Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  2. In seiner wöchentlichen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet, geht es diesmal um das Loch, das uns in der letzten Woche alle auf Trab gehalten hat.
  3. Für die Kölner kein Grund zur Aufregung, sondern ein Anlass für Entschleunigung und nette Gespräche.

Es ist fast ein bisschen schade um das Loch auf der Inneren Kanalstraße. Dass es so schnell wieder verschwunden ist. Weil es mal wieder gezeigt hat, wie gelassen die Kölner mit den kleinen Katastrophen des Alltags umzugehen pflegen.

Wat willste maache? Ein kurzer Seufzer und schon rennen oder radeln alle auf einen Absacker hin, um das Malheur aus der Nähe zu betrachten. Autofrei, Spaß dabei. Man will ja mitreden können.

Der Verkehr steht still – die Vögel freuen sich

Die ersten Forsythien blühen. Für ein paar Tage müssen die Vögel nicht mehr gegen den Verkehr anbrüllen und Kölns prominentester Blitzer in Höhe des Finanzamts nicht ständig den Kopf verdrehen, um wenigstens ab und zu einen Autofahrer zu erwischen, der ihn noch nicht kennt.

Alles zum Thema Innere Kanalstraße

Die Bauarbeiter am Loch genießen derweil die ungeteilte Wertschätzung des Publikums. Also ich könnt’ dat nit! Die Stimmung ist prima und offenbar so ansteckend, dass sich am Perlenpfuhl in der City gleich ein zweiter Krater auftut, als sei der Asphaltvirus ausgebrochen. Deutlich kleiner zwar und für den Verkehr kaum von Bedeutung. Aber vielleicht am Wochenende auch mal einen Absacker wert.

Löcher stopfen: fast schon eine Passion

Die Bautruppe ist nach der Beseitigung des Kanalstraßen-Kraters so in Schwung, dass sie am Wochenende auf Schlaglochtour geht. Freiwillig haben sich Mitarbeiter des Bauhofs bereit erklärt, in ganz Köln so viele Löcher zu stopfen, wie es eben geht.

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Sollten Sie den Männern in den orangen Arbeitsanzügen begegnen, sprechen Sie sie ruhig an. Da können Sie noch etwas lernen. Dass Schlaglöcher eigentlich Asphaltausbrüche heißen und Folgeschäden von Frostaufbrüchen sind, die man im übrigen an blasenartigen Aufwölbungen oder Spalten erkennt.

Doch weil Frostaufbruch auf den Straßen für Frustausbruch bei den Autofahrern sorgt, seien wir dankbar, dass der Bauhof auch am Sonntag unterwegs ist, während wir beim Konditor über das Aufbringen der finalen Deckschicht auf die Schokoladen-Sahnetorte plaudern. Mitten in der Fastenzeit.