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Vom Kulturort ist nichts mehr daNeues Wohnviertel verändert Ehrenfeld

Lesezeit 3 Minuten
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Erst Bahngelände, dann Jack in the Box, bald Ehrenveedel: Das neue Wohnquartier am Alten Güterbahnhof. 

  1. Ehrenfeld steht für ein großes kulturelles Angebot, aber immer mehr Orte werden stark verändert oder müssen ganz weichen. Zum Beispiel für den Wohnungsbau.
  2. Das „Ehrenveedel“ ist solch ein Projekt. 560 neue Wohnungen sollen entstehen.
  3. Vom Güterbahnhof, einem Ort mit Geschichte, müssen sich die Kölner dafür allerdings verabschieden.

Köln-Ehrenfeld – Man muss schon genau hinschauen, um noch Vertrautes aus vergangenen Zeiten zu entdecken. Am ehemaligen Ehrenfelder Güterbahnhof zwischen Vogelsanger Straße und Maarweg erinnert nicht mehr viel an den einstigen Umschlagplatz für Produkte und Waren aller Art. Nichts mehr ist zudem übrig vom früheren Kulturort „Jack in the Box“ mit seiner Upcycling-Werkstatt, der Veranstaltungshalle, dem Biergarten und dem Club.

Nicht einmal den Blick auf vorbeifahrende Züge gibt es noch. Den verdeckt eine mehr als 500 Meter lange und zwölf Meter hohe Wand, die das Gelände vor Lärm abschirmt. Erst dadurch wurde ein neues Wohnviertel möglich.

Zuvor hielt man allenfalls Gewerbe auf dem seit den 1990er Jahren brachliegenden 72.000 Quadratmeter umfassenden Gelände für möglich. Vor rund zehn Jahren änderte sich diese Sichtweise. In einem langwierigen Bebauungsplanverfahren wurde aus der „Fläche für Bahnanlagen“ ein „gemischtes Gebiet mit wesentlichem Anteil an Wohnen“.

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Ehrenveedel heißt das neue Quartier in Köln

Einen Namen hatte die Eigentümerin – die vorwiegend mit ehemaligen Betriebsflächen der Deutschen Bahn operierende Gesellschaft Aurelis Real Estate – auch schnell parat: „Ehrenveedel“. Das war zugleich Programm: Ein Quartier, das den Stadtteil Ehrenfeld bereichern, zugleich aber auch eng an ihn angebunden werden soll.

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So soll es im Innenbereich des „Pandion Neun Freunde“-Quartiers einmal aussehen. 

Das Areal ist in mehrere Baufelder unterteilt, die zum Teil an Immobilienentwickler verkauft wurden. Die Bürobauten und das Gewerbe sind hauptsächlich an der Ostseite angesiedelt. Der Bau hat noch nicht begonnen. Anders dagegen das Wohnviertel im westlichen Teil bis zum Maarweg.

560 Wohnungen mit grünen Innenhöfen

Die später einmal rund 560 Wohnungen verteilen sich auf mehrere Blöcke mit begrünten Innenhöfen und Spielbereichen oder einer begrünten Allee, wo sich die neuen Nachbarn begegnen sollen. Sie haben klangvolle Namen: Zum Beispiel „Fünf Freunde“ und „Neun Freunde“.

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Diese beiden Vorhaben verwirklicht gerade das Kölner Unternehmen Pandion. „Mit unseren Neubauprojekten schaffen wir in einem der beliebtesten Viertel Kölns zukunftsfähigen und familienfreundlichen Wohnraum. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur linksrheinischen Stadtentwicklung“, sagt Thomas Brunken, Leiter Entwicklung Wohnen bei Pandion.

Neue Adresse Am alten Güterbahnhof in Köln

Einige Singles, Paare und Familien haben in der neuen Straße Am Alten Güterbahnhof bereits ihre Adresse. Sie sind in den beiden schon fertiggestellten Bauabschnitten, den Häusern A und B, des Projekts Fünf Freunde eingezogen. Der Bau wurde im Jahr 2019 begonnen. Die Arbeiten am dritten Bauabschnitt (Haus C) sowie am Projekt Neun Freunde wurden im Jahr 2021 aufgenommen. Beide Vorhaben sollen im Frühjahr 2023 fertiggestellt sein.

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Die Häuser A und B des Quartiers Fünf Freunde sind bereits bezugsfertig. 

Eine Kindertagesstätte gehört ebenfalls dazu. Der Vertrieb der Wohnungen ist schon sehr weit fortgeschritten. Am Ende wird Pandion 320 Wohnungen realisiert haben. 240 davon wurden als Eigentumswohnungen errichtet. 80 Wohnungen entstanden mit öffentlicher Förderung, sie werden also Interessenten mit Wohnberechtigungsschein angeboten.

500 Fahrradstellplätze in den Tiefgaragen

Die Größen reichen von 40 bis 145 Quadratmeter. In beiden Wohnquartieren gibt es Tiefgaragen mit insgesamt mehr als 210 Stellplätzen. Außerdem wurden rund 500 Fahrradstellplätze geschaffen. Die Wohngebäude von Pandion zeichnen sich, laut eigener Beschreibung, durch markante Klinkerfassaden in verschiedenen Grautönen aus.

Schon 2013, als der städtebauliche Wettbewerb vorbereitet wurde, ging es darum, eine Entwurfsplanung zu erhalten, die qualitätvolles Wohnen, gewerbliche und andere Nutzungen in einem urban gemischten Quartier beschreibt. Bis das vollendet ist, ist am künftigen „Ehrenveedel“ noch einiges zu tun.