Viele Kölner Brücken sind in keinem guten Zustand, das gilt auch für den viel befahrenen Herkulestunnel. Das wirkt sich auf den Verkehr aus.
„Nicht ausreichender Zustand“Stadt Köln muss Brücke am Herkulestunnel austauschen
Der 7,7 Millionen Euro teure Brückenneubau am Herkulestunnel in Neuehrenfeld soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 starten. Das teilte eine Sprecherin der Stadt Köln mit, aktuell sucht die Verwaltung einen Totalunternehmer.
Der Neubau über die Stadtautobahn soll demnach rund zwölf Monate dauern, laut Ausschreibung ist die Zeit von Juni 2025 bis August 2026 vorgesehen. Die Firma soll Fertigbauteile verwenden, um Zeit zu sparen. Ursprünglich sollte die Brücke dieses Jahr fertigstellt sein, doch der Bau verzögerte sich immer wieder.
Die Stadt strebt laut eigener Aussage eine kurze Bauzeit und wenig Eingriffe in den Verkehr an, denn: „Aufgrund der Lage im Straßennetz und der örtlichen Gegebenheiten (unter anderem des sechsspurigen Autobahnzubringers K4, mit einem sehr hohen Verkehrsaufkommen) soll die neue Brücke einschließlich Unterbauten in Fertigteilbauweise geplant und hergestellt werden.“ Nördlich des Herkulestunnels beginnt die Autobahn 57 Richtung Krefeld.
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25 Meter breite Brücke
Zur Frage, was das für die Verkehrsteilnehmer bedeutet, teilte die Sprecherin mit: „Es werden temporäre Teil- und Vollsperrungen auf der Liebigstraße und auf dem Autobahnzubringer K4 notwendig sein. Für sämtliche Verkehrsströme, die vom Neubau der Brücke Liebigstraße betroffen sind, werden Umleitungsstrecken ausgeschildert.“
Der Stadtrat hatte das Geld für den Bau im November 2021 freigegeben, laut den Unterlagen soll die 24,90 Meter breite Brücke zuerst halbseitig abgebrochen werden, damit der Verkehr möglichst wenig beeinträchtigt wird. Trotzdem braucht es dafür demnach voraussichtlich jeweils ein Wochenende, an dem die Stadt die Herkulesstraße voll sperrt.
Zwischen 1974 und 1975 war die Herkulesstraße sechsspurig ausgebaut und auf rund 500 Metern eingehaust worden. Auf dem Stück gibt es zwei Brücken auf dem „Deckel“, die von Ost nach West und andersherum führen: die Brücke an der Wöhlerstraße und eben jene an der Liebigstraße. Die Brücke an der Liebigstraße ist knapp 25 Meter breit und hat zwei Fahrspuren und eine Abbiegespur sowie beidseitig Rad- und Fußwege.
Schlechte Noten für Brücke
Nach knapp 50 Jahren will die Verwaltung die Brücke austauschen lassen, aus wirtschaftlichen Gründen hat sie sich gegen eine Sanierung entschieden. Vor vier Jahren hatte die Stadt die Brücke prüfen lassen, demnach bewerteten die Experten damals den Zustand auf einer Skala zwischen null und vier mit 3,3 und 3,4, was einer Beurteilung als „nicht ausreichend“ entspricht.
Der Bereich von 1,0 bis 1,4 steht für einen sehr guten Zustand, danach folgen mehrere Abstufungen, von 2,5 bis zur Note 2,9 etwa ist der Zustand ausreichend. Dann folgen nicht ausreichend (3,0 bis 3,4) und ungenügend (3,5 bis 4,0).
Bei den beiden letzten Bewertungskategorien sind laut des Bundesverkehrsministeriums eine umgehende Instandsetzung und laufende Unterhaltungen erforderlich, weil die Stand- und Verkehrssicherheit gefährdet oder erheblich gefährdet sind.
Allerdings heißt es an anderer Stelle auch, dass eine Note zwischen 3,0 und 3,4 „nicht zwangsläufig eine Nutzungseinschränkung des Bauwerkes“ bedeute, sondern ein Indikator sei, eine Instandsetzung zu planen.
Seit dem 16. Juli legt die Rhein-Energie deshalb an der Stelle die Gas- und Wasserleitungen um. Die Straße ist an der Stelle nur einspurig zu nutzen, bis Ende September sollen die vorbereitenden Arbeiten der Rhein-Energie für den Brückenneubau beendet sein.