Köln – „Gerburg hinterlässt große Fußstapfen“, begann Meltem Kaptan, und Lisa Feller führte fort: „Zu dritt passt man rein.“ Am Dienstag stellten sich die beiden Komikerinnen zusammen mit Daphne de Luxe im Gloria-Theater als neue Moderatorinnen von „Ladies Night“ vor, der ersten und einzigen Comedy- und Kabarettsendung mit rein weiblicher Besetzung im deutschsprachigen Fernsehen. Seit der ersten Ausstrahlung im Mai 2007 waren mehr als 100 Künstlerinnen zu Gast, von Lisa Fitz über Hazel Brugger und Martina Schwarzmann bis zu Carolin Kebekus. Mit der Nachfolgeregelung ist die Fortsetzung der Sendereihe gesichert, nachdem Gerburg Jahnke nach zwölf Jahren angekündigt hatte, den Job der Gastgeberin zum Jahreswechsel 2018/19 abzugeben.
Am Dienstag wurde im Gloria die letzte Folge der Show mit ihr als Moderatorin – zu sehen am Donnerstag, 13. Dezember, um 22.45 Uhr im Ersten – aufgezeichnet und danach ausgiebig gefeiert.
„Wir haben mit „Ladies Night“ tatsächlich in der öffentlichen Wahrnehmung der weiblichen Comedy- und Kabarettszene etwas verändert, aber wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen“, kommentierte Jahnke ihre Arbeit. In Zukunft sollen es also die Kölnerin Meltem Kaptan, Lisa Feller aus Münster und Daphne de Luxe (Hannover) richten, abwechselnd und insgesamt sechsmal im Jahr. Den Anfang macht im Februar Feller. „Was uns drei verbindet, ist eine positive Sicht auf die Dinge“, sagte sie. Daphne de Luxe fügte hinzu: „Wir drei nehmen uns alle selber nicht so ernst.“ Kurz zuvor hatte sie angemerkt, anders, als sie es bei männlichen Kollegen beobachtet habe, „müssen wir uns gegenseitig nichts beweisen und nicht die Zahl der Auftritte und Sendungen und unseren Verdienst vergleichen“.
„Es ist total super, dass der WDR das weitermacht“, freute sich Lisa Feller. „Für uns als Bühnenkünstlerinnen ist das eine unglaublich gute Plattform.“ Die Moderatorin habe sich allerdings zurückzunehmen, sagte Meltem Kaptan. In der Sendung, in der es auch darum gehe, „das Frausein zu zelebrieren“, sei „keine Solo-Show“ der Gastgeberin gefragt, sondern diese habe die Aufgabe, „die Kolleginnen gut aussehen zu lassen“. Das Gloria bleibe mit seiner „heimeligen Atmosphäre“ als Ort der Aufzeichnung erhalten, doch das Szenenbild werde sich ändern, sagte WDR-Unterhaltungsredakteurin Elke Thommesssen. „Ladies Night“ erreicht nach Angaben des Senders durchschnittlich 1,5 Millionen Zuschauer, die Hälfte davon Männer. Das Format sei ein „großes Erfolgsmodell“, unterstrich Thommessen. „Wir wollen in einer männerdominierten Szene Frauen eine Stimme geben, ohne dass sie sich verbiegen müssen und Klischees entsprechen.“
Gerburg Jahnke wird sich künftig unter anderem ihrem bereits etablierten Live-Programm „Frau Jahnke hat eingeladen“ widmen, außerdem stehen Inszenierungen in Dortmund, Oberhausen und Hamburg auf dem Plan.