Köln – Lukas Podolski scheint angekommen zu sein in der Welt der Gastronomen – trotz bestehenden Vertrags beim japanischen Fußballclub Vissel Kōbe: Erst im Juni hatte er im Belgischen Viertel eine Eisdiele eröffnet, nun am Samstagnachmittag einen Dönerladen am Chlodwigplatz. Und man könnte glauben, Poldi hätte nie etwas anderes gemacht, wenn der Fußballstar mit breitem Lächeln die ersten Stücke Fleisch vom Spieß schneidet und einige handgemachte Döner an die ersten Kunden verteilt.
Hunderte Fans haben sich vor „Mangal Döner“ versammelt, manche von ihnen warten seit über fünf Stunden auf ein Autogramm oder ein Foto mit dem derzeit verletzten Kölner Star, der den Laden mit zwei Gesellschaftern betreibt. Einer von ihnen ist bereits Inhaber von fünf Restaurants in Köln – so entstand auch der Kontakt zu Podolski, der dort regelmäßig zum Essen vorbeischaut.
Hunderte Fans warten stundenlang
Wie es dann zu der Idee eines eigenen Dönerladens kam, weiß Podolski aber selbst nicht so ganz: „Ideen entstehen einfach – ich habe da jetzt keinen Businessplan“, erzählt der 32-Jährige.
Immerhin: Podolski spielte schon zwei Jahre bei Galatasaray Istanbul, ist durch das Intermezzo bei dem Fußballverein der türkischen Kultur nähergekommen – inklusive einiger guter Döner, wie der Fußballer augenzwinkernd erklärt. Nun folgt ein sogenanntes „To-Go-Restaurant“. Döner ausschließlich auf die Hand also, der sich in Geschmack und Qualität von der Konkurrenz am Platz abheben soll.
Ob sein Engagement für Eis und Döner aber wirklich das richtige Zeichen für gesunde Ernährung ist? Schließlich ist Podolski Leistungssportler – Vorbildfunktion inklusive. „Ich mache mir da gar keine Sorgen. Wenn du dich jeden Tag ungesund als Profisportler ernährst, ist das bestimmt nicht förderlich. Aber Eis als Nachtisch oder einen Döner verbrennst du als Leistungssportler in zehn Minuten wieder“, sagt Podolski dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Und ein 5-Sterne-Restaurant aufzumachen, würde zu mir nicht passen – ich bin kein Anzugträger.“
„Machbares Auftaktprogramm“
Was seinen Herzensklub betrifft, ist Lukas Podolski optimistisch: „Ja, ich glaube an das Wunder. Die Leute hier sprechen viel zu früh von der 2. Liga. Ich appelliere an die Fans und die Stadt, dass sie die Mannschaft unterstützen, solange es möglich ist.“
Zumal das Auftaktprogramm gegen direkte Konkurrenten wie den HSV machbar sei. „Zwar ist Gladbach ein Derby, da weiß man nie, aber wenn man in den ersten Spielen punktet, ist man wieder dran“, sagte Podolski weiter. Nächste Woche fliegt er zurück nach Japan, den Döner gibt es aber auch ohne ihn. (mit sid)