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„Aggressiv und gewaltbereit“1000 Randalierer bei FC-Spiel gegen Nizza befürchtet

Lesezeit 3 Minuten
Nizza Ordner gepixelt

Französische Stadion-Ordner geraten in die Kämpfe auf den Rängen von Nizza. 

Köln – Die Bilder der Fußballkrawalle aus Nizza sollen sich beim Conference-League-Rückspiel in Köln am Donnerstag nicht wiederholen – da sind sich Vertreterinnen und Vertreter von Stadt, Polizei und 1. FC Köln einig. Mehrere hundert gewalttätige Anhänger beider Vereine scheinen es aber genau darauf anzulegen.

„Wir haben Hinweise darauf, dass Gewalttäter aus beiden Lagern eine Revanche in Köln planen“, sagt Polizeipräsident Falk Schnabel. „Unsere klare Botschaft an die Chaoten ist: Lasst das sein!“ Und so steht am Donnerstag ein Polizeieinsatz bevor, der größer und aufwändiger wird als bei vielen Bundesligaderbys des FC gegen Mönchengladbach.

„Hochaggressive und gewaltbereite Störern“ befürchtet

Der Leitende Polizeidirektor Martin Lotz spricht von „ungefähr tausend hochaggressiven und gewaltbereiten Störern“, die am Spieltag in der Stadt erwartet werden. Etwa die Hälfte seien Kölner, die andere Hälfte reise aus Frankreich an, aber auch aus Polen und Italien.

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„Es ist im Moment noch schwer einzuschätzen, was da genau auf uns zukommt“, sagt Lotz. Die Polizei werde aber schon am Mittwochabend mit einer „stattlichen Anzahl von Einsatzkräften“ in der Stadt präsent sein. „Wir werden sehr konsequent vorgehen, mit einer sehr niedrigen Einschreitschwelle“, kündigte Lotz an.

Rhein-Energie-Stadion: Reiterstaffel und Spezialeinheiten

Wer als Störer auffalle, der werde das Spiel tags darauf im Rhein-Energie-Stadion vermutlich nicht miterleben. Neben mehreren Hundertschaften werden auch Spezialeinheiten und die Reiterstaffel im Einsatz sein. Fanmärsche aus der Stadt zum Stadion will die Polizei diesmal nicht zulassen. „Das wäre schwer kalkulierbar“, sagt Lotz.

Köln: Polizei bittet friedliche Fans um Hinweise

Was genau die erwarteten Randalierer planen und wo die befürchtete Revanche stattfinden soll, ist völlig unklar. Obwohl die Polizei am Mittwoch und Donnerstag vor allem jene Orte in der Stadt beobachten will, an denen die bekannten Gewalttäter sich für gewöhnlich aufhalten, sei es dennoch möglich, „dass man auch Örtlichkeiten findet, von denen wir noch nichts wissen“, sagte Lotz.

Er richtete einen Appell an alle übrigen friedlichen Fußballfans und Zeugen, Auffälligkeiten sofort über Notruf zu melden. „Wir sind für jeden Hinweis dankbar und gehen dem sofort nach.“

Polizeipräsident Schnabel, Stadtdirektorin Andrea Blome und FC-Präsident Werner Wolf werben für einen „Schulterschluss“ nicht nur zwischen Polizei, Stadt und Verein, sondern man beziehe da auch „die Stadtgesellschaft und alle friedlichen Fans, die den FC lieben“ mit ein, sagte Blome.

Man appelliere an alle Fans, sich „zu jeder Zeit von Gewalt zu distanzieren und sich von Gewalttätern fernzuhalten“, ergänzte Schnabel und nannte das Verhalten vieler FC-Fans in Nizza als Vorbild: Während deutsche und französische Randalierer sich auf den Tribünen mit Absperrpfosten und Pyrotechnik bewarfen und mit Schlägen und Tritten aufeinander losgingen, rief eine große Schar friedlicher Fans im Chor: „Wir sind Kölner und ihr nicht.“ Dieser Spruch sei ja seitdem schon zum „geflügelten Wort“ geworden, sagte Schnabel. (Lesen Sie hier die umfangreiche Rekonstruktion des Ablaufs der Krawalle in Nizza)

Am Montag wandte sich die Behörde mit einem offenen Brief an die Fans beider Lager und rief sie dazu auf, Anhängern der jeweils anderen Mannschaft mit Respekt zu begegnen und Provokationen zu unterlassen.

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Nach den Ausschreitungen im Hinspiel hatte die Kölner Polizei 16 Verdächtige aus Köln und dem direkten Umland identifiziert, fünf kamen zunächst in Untersuchungshaft, drei sind inzwischen wieder frei. Sie alle müssen das Stadionumfeld am Donnerstag meiden, sonst droht ihnen das Polizeigewahrsam.

FC-Präsident Wolf hofft auf ein „friedliches Fußballfest“. Für den 1. FC Köln sei das Spiel gegen Nizza ein herausragendes Erlebnis. „Wir müssen gewinnen, um in der Conference League zu überwintern.“