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Retter am LimitFeuerwehr Köln führt 24-Stunden-Dienst ein, um Personal zu entlasten

Lesezeit 3 Minuten
Rettungskräfte der Berufsfeuerwehr stehen bei einem Wohnungsbrand in der Huhnsgasse neben einer fahrbaren Trage.

Der Rettungsdienst der Kölner Feuerwehr arbeitet künftig wieder im 24-Stunden-Modell. (Archivbild eines Einsatzes im Jahr 2021)

Das neue Schichtmodell ist für die meisten Rettungskräfte attraktiver als der bisherige 12-Stunden-Dienst.

Urlaube, freie Tage, Ruhezeiten, Krankheiten, Schwangerschafts- und Elternzeiten, Einzelwünsche – wer schon mal einen Dienstplan schreiben musste, weiß, wie kompliziert das ist. Und am Ende bleibt trotzdem immer jemand übrig, der sich benachteiligt fühlt.

Eines zumindest kann man der Feuerwehr Köln wohl nicht vorwerfen: dass sie nicht alles versucht hat, um ein attraktives Arbeitszeitmodell im Rettungsdienst zu entwerfen. Das Ergebnis ist bundesweit einmalig. Seit Juni wird nach den neuen Regeln gearbeitet. Die ersten Rückmeldungen aus der Belegschaft seien positiv, heißt es aus der Stadtverwaltung.

Jahrelang wurde an dem Modell getüftelt, mit wissenschaftlicher Begleitung und einem minutiös überwachten Probebetrieb auf der Feuerwache 8 in Ostheim. Anregungen aus der Belegschaft wurden gesammelt und geprüft, eine „AG Ablösezeit, Arbeitszeit, Dienstmodell“ gegründet, individuelle Belastungsgrenzen definiert und ein Rotationsprinzip eingeführt, das die Rettungskräfte vor Erschöpfung schützen soll.

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Köln: Feuerwehrleute waren mit dem bisherigen 12-Stunden-Dienst unzufrieden

Kern des neuen Modells ist die Rückkehr zur 24-Stunden-Schicht. Die gab es früher schon einmal, sie wurde aber 2011 zugunsten eines 12-Stunden-Systems abgelöst. Die kürzeren Schichten sollten eigentlich die Rettungskräfte entlasten, aber die fühlten sich im Gegenteil zunehmend gestresst. Der häufige Wechsel zwischen Tag- und Nachtschichten, der unterschiedliche Dienstbeginn von Rettungsdienst (7.30 Uhr) und Brandschutz (9.30 Uhr) und die Tatsache, dass die Beschäftigten, von denen die meisten außerhalb Kölns leben, mehrmals pro Woche zur Dienststelle an- und abfahren mussten, schürte den Unmut innerhalb der Belegschaft.

Jetzt also die Rolle rückwärts: zurück zur 24-Stunden-Schicht. So machen es zwar auch die meisten anderen Feuerwehren, aber in Köln gibt es eine Besonderheit. Jedes einzelne Rettungsfahrzeug wird je nach erwarteter Einsatzbelastung in eine von drei Kategorien eingeteilt: Grün, Gelb und Rot.

Köln: Feuerwehr teilt Rettungsfahrzeuge in drei Kategorien ein

Fahrzeuge der Kategorie Grün werden grundsätzlich im 24-Stunden-Dienst besetzt. Fahrzeuge der Kategorie Rot, die erwartungsgemäß eine hohe Taktung an Einsätzen haben – zum Beispiel in der Innenstadt – werden im 12-Stunden-Dienst besetzt; das Personal hat danach aber nicht Feierabend, sondern wechselt um 19.30 Uhr für weitere 12 Stunden in den weniger frequentierten Bereich Brandschutz. Ihr Rettungswagen wird von Einsatzkräften aus dem Brandschutz übernommen. Es findet also ein Tausch statt. Das ist möglich, weil in Köln die meisten der 1300 Einsatzbeamtinnen und –beamte der Feuerwehr sowohl im Brandschutz als auch im Rettungswesen ausgebildet sind.

Bei Fahrzeugen der Kategorie Gelb wird Tauschpersonal zwar vorgehalten, aber wenn die definierte Belastungsgrenze des Rettungswagens um 19.30 Uhr noch nicht überschritten ist, macht die Besatzung weiter.

Die Feuerwehr Köln will mit diesem Modell nach eigenen Angaben die Zufriedenheit in der Mitarbeiterschaft erhöhen, aber auch als Arbeitgeber attraktiver werden. Nicht wenige Feuerwehrleute haben sich in den vergangenen Jahren gegen einen Job in Köln entschieden, weil sie nicht im ungeliebten 12-Stunden-Dienst arbeiten wollten.