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Für Frieden in UkraineHunderte bei besonderem Gottesdienst im Kölner Dom

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Gottesdienst Kölner Dom

Abendmesse in byzantinischem Ritus im Dom

Köln – „Ich bin mit etwas konfrontiert worden, worauf ich nicht vorbereitet war. Am Tag vor dem Krieg war ich zu 100 Prozent überzeugt: Es wird keinen Krieg geben. Nicht zu 99, sondern zu 100 Prozent“, sagte Pfarrer Mykola Pavlyk, Leiter der katholischen ukrainischen Gemeinde im Erzbistum Köln, am Donnerstagabend in seiner Predigt im Dom. Er war Hauptzelebrant der Messfeier, die in byzantinischem Ritus gefeiert wurde.

Hunderte Menschen nahmen an dem besonderen Gottesdienst teil, der dem Frieden in der Ukraine gewidmet war „Dass so viele gekommen sind, um mit uns die heilige Messe zu feiern, ist ein gutes, großes Zeichen, dass wir auf das Gebet vertrauen“, sagte Dompropst Guido Assmann zur Begrüßung. Als Ausdruck der Solidarität hatte das Domkapitel die Gestaltung der Abendmesse, an der zwei Chorgruppen mitwirkten, der katholischen ukrainischen Gemeinde überlassen.

Große Solidarität in Zeiten des Krieges

In seinen 23 Priesterjahren habe er die Wörter „Brüder und Schwestern“ so oft in den Mund genommen, dass er über der Routine manchmal den Sinn vergessen habe, sagte Pavlyk. In den zurückliegenden Tagen habe ihm die große Solidarität gezeigt, was die Wörter „wirklich bedeuten“. So viele Menschen seien auf ihn zugekommen und hätten gefragt, wie sie helfen könnten. Wie mit der Formel von den „Brüdern und Schwestern“ sei es mit dem Jahrtausende alten Gebot „Du sollst nicht töten“: Das eine sei, darüber zu reden, das andere, „zu realisieren, dass es für alle Seiten gilt“.

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Früher sei der Krieg für ihn immer „irgendwo“ weit weg gewesen, doch „nun haben wir Krieg mitten in Europa“. Pavlyk erinnerte daran, dass in der Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomos, der die Messfeier folgte, „Frieden“ aus gutem Grund das zweithäufigste Wort nach „Gott“ sei. „Wir haben uns daran gewöhnt und verlernt, es zu leben.“ Er hoffe, „dass wir uns wieder mit diesem Wort identifizieren können“.

Die ukrainische katholische Kirche nach byzantinischem Ritus ist Teil der katholischen Kirche, pflegt aber die Liturgie, die aus den orthodoxen Kirchen bekannt ist. Im Erzbistum Köln gehören ihr knapp 1000 Gläubige an.