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Nach Kölner StichwahlGemeinsame Party von Grünen und CDU – bisher aber ohne Bündnis

Lesezeit 3 Minuten

Grüne und CDU beklatschen das vorläufige Wahlergebnis.

  1. Henriette Reker bekräftigt nach ihrem Wahlsieg ihren Wunsch nach einem schwarz-grünen Bündnis im Rat.
  2. Die CDU zeigt sich euphorisch über den Sieg von Reker.
  3. Die Grünen wollen bezüglich schwarz-grün erstmal die Sondierungen abwarten.

Köln – Das Beifallklatschen will gar nicht mehr aufhören, als Oberbürgermeisterin Henriette Reker das Restaurant Consilium gleich neben dem Rathaus betritt. Es ist der Einzug einer Siegerin, begleitet von Jubelrufen, mit denen ihre Unterstützer von den Grünen und der CDU die Kandidatin und vielleicht auch sich selber belohnen. Die gemeinsame Wahlparty eignet sich als Sinnbild für die gemeinsamen Anstrengungen im Wahlkampf – ein Garant für den Bestand des Bündnisses der beiden Parteien ist sie damit noch nicht.

„Das ist hier eine Gemeinschaftsleistung, die wir erbracht haben“, sagt Reker und bedankt sich für „den einmaligen Einsatz im Wahlkampf“. Sie sei überzeugt, „dass wir das in Zukunft nicht vergessen werden, dass wir gemeinsam dafür gekämpft haben“.

Grüne freuen sich auf Zusammenarbeit mit Reker

Die Oberbürgermeisterin hat bereits vor zwei Wochen am Abend der Kommunalwahl angedeutet, dass sie die Stadt am liebsten mit einem grün-schwarzen Bündnis führen würde. Nach ihrem Erfolg in der Stichwahl bekräftigt sie am Sonntagabend ihre Botschaft an die Grünen und die CDU. In ihrer zweiten Amtszeit werde vieles sichtbar, was man in den vergangenen Jahren auf den Weg gebracht habe. Kaum spricht sie in dem Zusammenhang das Wort Fahrradfahrer aus, beginnen mehrere Mitglieder der Grünen zu klatschen.

Alles zum Thema Henriette Reker

Klimaschutz, Verkehrswende, Wohnungsbau: Das sind drei Themen, die Grünen-Chefin Katja Trompeter in ihrer kurzen Rede als vorrangig herausstellt. „Wir freuen uns, dass wir mit Henriette Reker gemeinsam die Stadt gestalten können“, sagt die neue Fraktionsvorsitzende Christiane Martin. Reker könne die von ihr begonnene Verwaltungsreform fortsetzen. Unabhängig davon gelte es, den Klimaschutz sowie die Verkehrswende voranzubringen – und dafür zu sorgen, „dass Köln ein sicherer Hafen für Geflüchtete ist“.

Zufriedenheit nach Stichwahl bei beiden Parteien zu spüren

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Gisela Manderla beantwortet die Frage nach einer möglichen Kooperation ihrer Partei mit den Grünen so: „Das Wahlergebnis hat gezeigt, dass vor allem für viele junge Menschen das Thema Umweltschutz eine enorme Rolle spielt. Das Klima zu schützen und die Schöpfung zu erhalten, muss auch Aufgabe der CDU sein.“

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Zufriedenheit ist bei beiden Parteien zu spüren, Euphorie allein bei der CDU. „Wir hatten vor der Kommunalwahl zwei Ziele“, sagte der Kulturpolitiker Ralph Elster, den die CDU für den Posten eines ehrenamtlichen Bürgermeisters vorschlagen wird. „Wir wollten stärkste Fraktion werden, und wir wollten, dass Frau Reker Oberbürgermeisterin bleibt. Dass wir wenigstens das zweite Ziel erreicht haben, ist eine Bestätigung für uns.“

Grünen-Landtagsabgeordneter Arndt Klocke, Fraktionschef in Düsseldorf, äußert sich eher sachlich zu einer Zusammenarbeit. „Wir müssen sondieren und verhandeln. Als erstes werden die Bündnispartner miteinander sprechen. Ich hoffe, dass es inhaltlich tragfähig wird.“