Die Buchhandlung Ludwig im Hauptbahnhof musste ihre Räume für die Bundespolizei freimachen. Nun hat sie an anderer Stelle neu eröffnet. Einziehen kann die Polizei aber noch lange nicht.
Hauptbahnhof KölnDeshalb wird die Fläche der Buchhandlung Ludwig immer kleiner
Die Buchhandlung Ludwig, Traditionsmieter im Hauptbahnhof seit 1948, hat ihren neuen Standort eröffnet. Vom Haupteingang der Passage B ist man ans andere Ende zum Breslauer Platz gezogen. Der Buchhandlung waren die alten Räume bereits 2017 von der Bahn gekündigt worden, weil die Bundespolizei, die in derselben Passage nur einige Meter weiter arbeitete, die Fläche benötigt.
Es ist eine einschneidende Veränderung. Von ursprünglich 1000 Quadratmetern – die im Laufe der letzten Jahre aber bereits reduziert worden waren – verkleinerte sich Ludwig auf 185 Quadratmeter. Das bedeutet, dass das Angebot kompakter wird, auch bei den Veranstaltungen, die für Ludwig bisher typisch waren. Filialleiterin Jenny Lentes sagt: „Wir müssen noch entscheiden, ob und wie wir künftig Autorenlesungen veranstalten.“ Ludwig ist auch noch mit einem Geschäft für internationale Presse in der Hauptpassage vertreten.
Die Entscheidung für den Umzug der Bundespolizei hatte ihren Ursprung unter anderem in den dramatischen Vorfällen in der Silvesternacht 2015/16 auf dem Bahnhofsvorplatz. Die alten Räume auf zwei Etagen seien zu beengt und ungünstig, hieß es. Die Bundespolizei arbeitet bereits seit 2020 übergangsweise in Containern auf dem Breslauer Platz.
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Ein Einzug in die ehemaligen Ludwig-Räume war einst für die zweite Hälfte 2021 geplant. Doch jetzt starten erst die Umbauarbeiten im Bahnhof. Auf Anfrage konnte eine Sprecherin der Bundespolizei kein neues Datum für einen Einzug nennen. Selbst ein grobes Zeitfenster könne nicht angegeben werden. Die Container werden also wohl noch lange stehen bleiben.
Und: Es sind gerade noch weitere Behelfsbauten hinzugekommen – auf dem Parkplatz an der Rheinuferstraße neben dem Musical Dome. Dort werden die Umkleiden für die Beamten eingerichtet. Damit sind die alten Räume nun komplett leer. Torsten Löffler, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Dr. Eckert, zu der Ludwig gehört, sagte: „Es herrscht hier kein Groll, die Entwicklung war so notwendig.“ Die Passage B habe nun bald an beiden Enden jeweils einen Leuchtturm: die Sicherheit und die Kultur.