Köln – Das gemeinsame Bauprojekt von Stadt und Hoher Domkirche am Roncalliplatz wird fast 50 Millionen Euro teurer als bislang gedacht. Die sogenannte Historische Mitte – zu der auch das neue Stadtmuseum gehört – sollte einer ersten Grobschätzung aus dem Jahr 2018 zufolge 135 Millionen Euro kosten. Die von der Stadt und der Hohen Domkirche im April 2020 gemeinsam gegründete Bauherrengesellschaft geht jetzt von 183 Millionen Euro aus.
Die Planer führen die höhere Kostenprognose zum einen auf die in den vergangenen vier Jahren deutlich gestiegenen Baukosten zurück. Als zweiten Faktor verweisen sie auf „Sonderaufgaben, die mit Blick auf die Umsetzung des Projekts ausgemacht werden konnten“. Auszugehen sei vor allem von „insgesamt anspruchsvolleren Aushubarbeiten und einer komplexen Baulogistik unter schwierigen räumlichen Bedingungen im unmittelbaren Zentrum Kölns“, teilte die Bauherrengesellschaft Historische Mitte am Montag mit.
Inwiefern den Verantwortlichen zuvor unklar war, dass die Bedingungen rund um den Dom komplex und schwierig sein würden, bleibt weitgehend offen. Erwähnt wird allerdings, dass die statischen Rückenverankerungen aufgrund der besonderen Lage des Baugrundstücks innen und nicht wie sonst üblich außen angebracht werden müssen.
Auch Zeitplan wirft Fragen auf
Ein weiterer zusätzlicher Kostenfaktor sollen die barrierefreie Erschließung zwischen Kurt-Hackenberg-Platz und Roncalliplatz sowie die umfassendere Ausstellungsplanung für das Kölnische Stadtmuseum sein, die erst nachträglich in das Projekt integriert worden seien, so die Planer.
Weitere Fragen wirft der jetzt anvisierte Zeitplan auf. Der Baubeschluss sollte eigentlich nach der Kommunalwahl im Herbst 2020 getroffen werden, nun ist vom ersten Quartal 2023 die Rede. Der den Planerverträgen zugrunde gelegte Terminplan von April 2019 sah eine Planungszeit von Mitte 2019 bis Mitte 2021 zur Erreichung des Baubeschlusses vor.
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Das komplette Planungsteam sei jedoch erst im dritten Quartal 2020 und damit unmittelbar nach dem operativen Start der Gesellschaft bürgerlichen Rechts mit dem Namen Historische Mitte vollständig beauftragt worden, so dass die Entwurfsplanung erst im dritten Quartal 2022 fertiggestellt werden kann.
Mitte 2023 sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Verwaltungsgebäude des Römisch-Germanischen Museums und des Kurienhauses ausziehen. Die Eröffnung der Historischen Mitte soll im Juli 2029 stattfinden.
