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Auf der HohenzollernbrückeIn Köln sollen neue Radwege über den Rhein führen

Lesezeit 3 Minuten

Die Hohenzollernbrücke in Köln

  1. Kölner Politiker sind fest entschlossen, die Radwege der Hohenzollernbrücke auszubessern.
  2. Doch es gibt Komplikationen. Ein dauerhaftes Provisorium scheint aktuell wahrscheinlich.
  3. Wir erklären, wie der zentrale Radweg neu gestaltet werden soll – und welche Hürden dafür zu überwinden sind.

Köln – Der Bau einer Fuß- und Radwegrampe zur Hohenzollernbrücke sorgt unter den Ratspolitikern weiter für Diskussionen. Denn es handelt sich bei der geplanten Konstruktion am linken Rheinufer eher um eine Art dauerhaftes Provisorium, das die Situation für Radfahrer vereinfachen soll.

Derzeit müssen sie sich auf der Südseite der Brücke den Weg mit Fußgängern teilen. Auf der Nordseite dagegen ist bereits der Zugang ein Kraftakt – das Rad muss über eine in der Treppe eingelassene Metallrinne nach oben geschoben werden.

Die Rampe als einzige Möglichkeit?

Die geplante Rampe ist nach Aussage der Stadtverwaltung die einzige Möglichkeit, die unbefriedigende Situation mittelfristig zu ändern. Denn der ursprüngliche Plan der Politik, den Breslauer Platz durch eine Rampe mit der Hohenzollernbrücke zu verbinden, sei so schnell nicht realisierbar. Davon ist jedenfalls Verkehrsdezernentin Andrea Blome überzeugt.

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So könnte die Hohenzollernbrücke in Zukunft gestaltet werden.

Der Grund: Die Deutsche Bahn will die S-Bahn-Stammstrecke ausbauen, Hauptbahnhof und Deutzer Bahnhof sollen zusätzliche Bahnsteige erhalten. Da die Planung des Großprojekts noch einige Zeit dauern werde und auch eine mögliche Rampe zwischen Breslauer Platz und Hohenzollernbrücke beeinflusse, müsse zunächst eine alternative Lösung gefunden werden.

Ein kompliziertes Unterfangen

Wobei am Breslauer Platz vor allem der Untergrund durch das Kabelgewirr der Signalanlagen des Hauptbahnhofs problematisch ist. „Vielleicht die komplexeste Geschichte, die wir in der Stadt haben“, sagt Ralph Sterck (FDP). Der Vorschlag seiner Partei: Ein gläserner Aufzug an der Stelle, wo sich derzeit die Treppe an der Nordseite der Brücke befindet. Ein entsprechender Antrag wurde jedoch im Verkehrsausschusses abgelehnt. „Der Aufzug stellt keinen nennenswerten Beitrag zur Problemlösung dar, es wäre eher herausgeschmissenes Geld“, so Michael Weisenstein (Linke).

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Daher solle nun schnellstmöglich der Planungsbeschluss für eine „angemessene, auch bei Hochwasser nutzbare Anbindung an das Rheinufer“ in Form einer Rampe auf den Weg gebracht werden, so Lino Hammer (Grüne), der im Anschluss alle Beteiligten – auch Vertreter der Bahn – an einen Tisch bringen will, um über eine zusätzliche dauerhafte Anbindung an den Breslauer Platz zu sprechen.

Die DB spielt auch bei den Planungen auf der rechten Rheinseite eine wichtige Rolle. Denn in Deutz soll der Zugang zur Hohenzollernbrücke für Fußgänger und Radfahrer ebenfalls verändert werden – durch gleich zwei neue Rampen. Sie sollen miterrichtet werden, wenn die Bahn die S-Bahn-Stammstrecke ausbaut.

Kosten von rund sieben Millionen Euro

Die vorhandene Rampe am Auenweg müsste dafür abgerissen werden. Stattdessen soll nördlich der Gleiserweiterung eine barrierefreie Rampe gebaut werden. Diese wird voraussichtlich etwa drei Millionen Euro kosten, wobei die Bahn die Kosten übernehmen soll.

Ausgehend von der ersten Rampe soll eine Fuß- und Radwegbrücke, die über den Auenweg und die tiefer liegenden Gleise des Deutzer Bahnhofs nach Osten führt, entstehen. Sie soll mit einer weiteren Rampe am Messegelände enden. Wie genau der endgültige Verlauf dieser Konstruktion aussehen soll, muss erst untersucht werden. Zeitpunkt des Baubeginns und Dauer der Bauzeit sind noch unklar. Der Neubau soll nach derzeitigem Stand rund sieben Millionen Euro kosten.