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Auch Gegenprotest läuftBesuch von israelischem Botschafter – Proteste vor der Uni verlaufen ohne Zwischenfälle

Lesezeit 3 Minuten

Der israelische Botschafter hat die Veranstaltung „Kölner Gespräche zu Recht und Staat“ in der Kölner Uni besucht.

Ron Prosor, israelischer Botschafter in Deutschland, hat am Montag (15. Januar) mit Professor Markus Ogorek, dem gastgebenden Direktor des Instituts für Öffentliches Recht und Verwaltungslehre, in der Universität Köln über die terroristischen Hamas-Angriffe und die derzeitige Kriegslage im Gazastreifen diskutiert.

Auf der Instagram-Seite von „Palästina-Soli-Köln“ wurde zum Protest gegen den Auftritt von Prosor aufgerufen. Auch eine pro-israelische Kundgebung fand ab 11 Uhr statt: Eine Privatperson hat die Gegendemo „Klare Kante gegen jede Dämonisierung Israels! Gegen jeden Antisemitismus!“ auf dem Albertus-Magnus-Platz angemeldet. Beide Veranstaltungen waren bei der Polizei mit 100 Teilnehmenden angemeldet.

Israelischer Botschafter besucht Köln: Proteste vor der Uni erwartet

9 Uhr: Auf dem Albertus-Magnus-Platz treffen um die 20 Mannschaftswagen der Polizei ein. Der Zugang zum Hörsaal, in dem die Diskussion mit dem israelischen Botschafter stattfindet, ist von einem Sicherheitsdienst bereits abgesperrt. Es wird sich auf strenge Kontrollen beim Einlass vorbereitet.

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Polizei vor der Uni Köln

Die Polizei ist bereits seit dem frühen Vormittag im Einsatz.

Auf dem Albertus-Magnus-Platz sammeln sich erste Teilnehmende des Gegenprotests

Auf dem Albertus-Magnus-Platz sammeln sich erste Teilnehmende des Gegenprotests

10 Uhr: Vor der Humanwissenschaftlichen Fakultät sammeln sich ungefähr 50 Protestierenden, die sich mit den Palästinensern im Gaza-Streifen solidarisch zeigen wollen. Sie halten Flaggen hoch und rufen „Free free Palestine, free free Gaza“.

10 Uhr: Auf dem Albertus-Magnus-Platz sammeln sich erste Teilnehmende des Gegenprotests „Klare Kante gegen jede Dämonisierung Israels! Gegen jeden Antisemitismus!“. Sie stehen vor dem Hauptgebäude der Universität, in dem um 11.30 der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, sprechen wird. An einem Zaun hängen sie Plakate der von der Hamas entführten israelischen Geiseln auf.

10.30 Uhr: Die pro-palästinensischen Demonstrierenden ziehen über die Innere Kanalstraße Richtung Hauptgebäude. Mit Polizeibegleitung laufen die Protestierenden zunächst unter dem Albertus-Magnus-Platz her, um sich dann hinter dem Philosophikum wieder zu formieren. Über der Unterführung schauen die pro-israelische Kundgebungsteilnehmende zu, sie werden vorsorglich von den Polizistinnen und Polizisten zurück zur Mitte des Albertus-Magnus-Platzes geschickt. Die Lage ist aber ruhig.

Pro Israel Demo an der Universität Köln.

Die Gegendemonstration „Klare Kante gegen jede Dämonisierung Israels! Gegen jeden Antisemitismus!“ ist auf dem Albertus-Magnus-Platz mit circa 50 Teilnehmenden gestartet.

11 Uhr: Die Gegendemonstration „Klare Kante gegen jede Dämonisierung Israels! Gegen jeden Antisemitismus!“ ist auf dem Albertus-Magnus-Platz mit circa 50 Teilnehmenden gestartet. Johannes Platz, Vorsitzender der Deutsch Israelischen Gesellschaft AG Köln, eröffnet die Kundgebung mit einer Rede. Währenddessen schwingen Teilnehmende israelische Flaggen und rufen: „Free Palestine from Hamas!“

Der israelische Botschafter Ron Prosor (links am weißen Pult) im Gespräch mit Professor Markus Ogorek (rechts am Pult).

Der israelische Botschafter Ron Prosor (links am weißen Pult) im Gespräch mit Professor Markus Ogorek (rechts am Pult).

11.30 Uhr: Die Diskussion im Rahmen der Reihe „Kölner Gespräche zu Recht und Staat“ mit Professor Markus Ogorek, dem gastgebenden Direktor des Instituts für Öffentliches Recht und Verwaltungslehre an der Kölner Universität und dem israelischen Botschafter Ron Prosor beginnt. Die Veranstaltung findet nicht in der zentralen Aula statt, sondern im abgelegeneren Hörsaal 2. Auf dem Flur davor finden Einlasskontrollen statt.

Zu Beginn der Diskussion verteidigt der Botschafter die Siedlungspolitik Israels und beschreibt, wie sein Land nach dem 7. Oktober 2023 – dem Angriff der Hamas – keine andere Wahl als die eingetretene Reaktion gehabt habe. Professor Ogorek kündigt an, im Anschluss mit den Studierenden die Geschehnisse des 7. Oktobers, ebenjene militärische Antwort Israels und den Antisemitismus in Deutschland zu diskutieren.

13 Uhr: Ohne größere Vorkommnisse ist die Veranstaltung in der Uni nun zu Ende gegangen. Auch die Proteste vor dem Hauptgebäude sind mittlerweile aufgelöst.

Weitere Gäste der Diskussionsveranstaltung in der Uni waren der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum und Felor Badenberg, Senatorin für Justiz in Berlin. (red)