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Itec bei Köln MesseProtest gegen Rüstungsmesse

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Mit Bildern von 2013 wirbt Itec auf der Homepage für die Messe

Köln – Franziskaner-Mönche aus Deutschland und den Niederlanden sowie Friedensaktivisten mehrerer Initiativen wollen in den nächsten drei Tagen vor der Halle 8 auf dem Gelände der Kölner Messe zwischen 8 und 18 Uhr Mahnwachen halten. Auch vor dem Kölner Hauptbahnhof wird heute Abend demonstriert. Der Grund: zum dritten Mal findet in Köln die Rüstungsmesse Itec statt.

Auf der Gastveranstaltung werden rund 110 Rüstungsunternehmen ihre Neuheiten zeigen, darunter Branchenschwergewichte wie Lockheed Martin, Raytheon oder Boeing aus dem USA oder Rheinmetall und Thyssen-Krupp aus Deutschland. Insgesamt 3000 Fachbesucher darunter vor allem Militärs aus Europa und den USA aber auch aus Pakistan, Saudi Arabien und China erwarten die Veranstalter.

Eröffnet wird die Schau, die jährlich in wechselnden Städten – im vergangenen Jahr in Rom – stattfindet mit einer Rede des deutschen Vizeadmiral Heinrich Lange. Laut Itec-Internetseite liegt der Schwerpunkt der Veranstaltung auf militärischem Training, Simulation und Aus- und Weiterbildung. Schweres Gerät wird im Gegensatz zu anderen Rüstungsmessen wohl eher nicht zu sehen sein.

Keine regionalen Tageszeitungen zugelassen

„Wir wollen mit unseren Aktionen ein Zeichen setzen, dass wir eine solche Messe nicht in unserer Stadt haben wollen und wir wünschen uns, dass es darüber einen breiten gesellschaftlichen Diskurs zusammen mit der Politik und der Messeleitung gibt“, sagt Mechthild Geue von Pax Christi. Schließlich werde der Branchentreff nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit veranstaltet. Zugelassen sind zur Berichterstattung nur Fachmedien, regionale Tageszeitungen hingegen nicht.

Auch auf der Veranstaltungsseite der Kölner Messe findet sich im Gegensatz zu anderen Gastevents kein Hinweis. „Es war der Wunsch des Veranstalters, dass wir die Itec nicht auf unserer Internetseite ankündigen. Das haben wir respektiert“, sagt Karsten Deicke von der Kölner Messe. Bei der Auswahl, welche Gastveranstaltungen auf dem Gelände der Messe stattfinden, sei entscheidend, dass mit den jeweiligen Produkte und Dienstleistungen in Europa gehandelt werden dürfte, es also keine rechtlichen Einwände gebe, so Deicke.

Der Veranstalter ließ gestern eine Anfrage unbeantwortet. Von Seiten des Oberbürgermeisters Jürgen Roters hieß es, dass er als Aufsichtsratsvorsitzender der Messe nicht über Gastveranstaltungen informiert werden müsse, so Stadtsprecher Gregor Timmer. Der OB wolle aber bei der nächsten Aufsichtsratssitzung mit der Messeleitung über die Itec sprechen.