Um die Stadt Köln aufzufordern, die Straße für Kinder sicherer zu machen, sammeln Timo und Barbora Nikolaus Unterschriften.
Sicherer Rather MauspfadKölner Familie startet Petition für Tempo 30 und Zebrastreifen
Die Sicherheit ihrer Kinder sei auf dem Rather Mauspfad täglich gefährdet, finden Timo und Barbora Nikolaus. Seit vier Jahren wohnen sie mit ihren drei Kindern an der viel befahrenen Straße in Rath-Heumar. Viele ihrer Nachbarn haben ebenfalls Kinder. „Wir waren uns bei dem Umzug hier hin bewusst, dass es eine viel befahrene Straße mit Gefahren ist, aber wir haben auch damals schon gesehen, dass etwas zu ändern wäre“, sagt Timo Nikolaus.
Diese Änderungen haben die Eltern nun der Stadt Köln mit einer Petition vorgeschlagen. Darin fordern sie durchgehend Tempo 30 sowie andere Handlungsoptionen zur Lärm- und Verkehrsberuhigung. Gründe für die Petition gäbe es viele, sagt der Vater von drei Kindern. Zum einen ist die Straße sehr viel befahren, unter anderem von Schwerlasttransporten. Wegen ihrer Nähe zu den Autobahnen A3 und A4 wird sie zum anderen häufig als Ausweichmöglichkeit genutzt, wodurch ein noch höheres Verkehrsaufkommen entstehe.
Kita und Schulweg führen an Rather Mauspfad lang
Auf der Straße gilt grundsätzlich eine Tempolimitbegrenzung von 50 Kilometern pro Stunde. Mit dem Bau einer neuen Kita wurde auf dessen Höhe für einen kurzen Abschnitt Tempo 30 eingeführt. „Kinder gibt es aber entlang der ganzen Straße, unter anderem auf dem Weg zur Grundschule am Vorberger Weg“, sagt Nikolaus. Er hält es deshalb für sinnvoll, das Tempolimit 30 zu verlängern, wenn nicht sogar auf der gesamten Straße einzuführen.
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Dazu komme, dass es wenig Überquerungsmöglichkeiten gibt. „Wir müssen die Straße überqueren, um zum Spielplatz oder Fahrradweg zu kommen“, sagt Timo Nikolaus, „auf unserer Seite der Straße sind Schule, Kita und Kirchen, zu denen natürlich auch viele Familien wollen“. Es gibt aber nur zwei Ampeln, die fußläufig recht weit auseinander sind.
Als weitere Überquerung gäbe es bloß eine Verkehrsinsel ohne Zebrastreifen. „Wenn wir die Straße überqueren wollen, müssen wir häufig lange warten“, sagt Nikolaus, „die Kinder können die Situation nicht alleine lösen“.
Köln: Petition für sicheren Rather Mauspfad
Mit der Problematik seien die Eltern auf die Stadt Köln zugegangen, haben sich jedoch nicht ernst genommen und gehört gefühlt. Deshalb stellten sie Mitte Juni die Petition online. In den ersten Tagen sammelten sie direkt 200 Unterschriften – die meisten von Anwohnenden der Straße. „Dadurch fühlen wir uns bestätigt, dass das Thema nicht nur uns beschäftigt, sondern viele Familien an der Straße“, sagt der Familienvater.
Dass sie 5000 Unterschriften sammeln, halte das Ehepaar für unrealistisch. Es gehe vor allem darum, Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen. Außerdem würden sie hoffen, dass es so viele Unterschriften werden, dass sie die Petition als Untermauerung nutzen können, wenn sie das nächste Mal mit dem Thema auf die Stadt zugehen.
Auf Anfrage des Kölner Stadt-Anzeiger teilt die Stadt Köln mit, dass eine Tempo 30 Einrichtung von der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) abhänge. Zwar habe sind der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat Mitte Juni auf die Reform des Straßenverkehrsgesetzes hinsichtlich der Einrichtung von Tempo 30 verständigt. Das sei jedoch nur der Rechtsrahmen. „Entscheidend für den zukünftigen Handlungsspielraum der Kommunen ist die nun anstehende Anpassung der StVO und der entsprechenden Verwaltungsvorschrift“.
Die Straßenverkehrsbehörde sei laut Stadt damit an die aktuell gültigen Regelungen aus der StVO gebunden. „Sofern die Anpassung erfolgt ist, werden die angepassten Vorgaben selbstverständlich auch für die Straßenverkehrsbehörde in Köln bindend und der Vorgang wird unter deren Anwendung geprüft.“
Ob und wann eine Änderung am Rather Mauspfad kommt, ist also noch nicht abzusehen. Familie Nikolaus sei offen für alle Möglichkeiten. Das Tempo 30 sei ein Vorschlag, den sie als nützlich betrachten, aber sie hoffen, dass sich überhaupt etwas tut. „Ein Zebrastreifen alleine wäre eine große Verbesserung und würde unser Leben deutlich einfacher und sicherer machen“, sagt Timo Nikolaus.