Köln – Viel los ist nicht am Mittwochnachmittag auf der Zülpicher Straße, fast wirkt es, als atme der Asphalt noch einmal tief durch, bevor er in wenigen Stunden von Tausenden jungen Jecken gestürmt wird. Der Straßenabschnitt zwischen Ring und Grüngürtel steht in diesen Tagen aber nicht nur im Fokus des Feiervolks: Auch die Oberbürgermeisterin und die Karnevalisten vom Festkomitee werden den Verlauf der wilden Riesenparty an Weiberfastnacht im Auge haben.
Der Grund dafür liegt nicht einmal drei Monate zurück. Zum Sessionsauftakt am 11.11. war es in der Altstadt und Südstadt, aber auch im „Kwartier Latäng“ genannten Viertel nahe der Universität zu Auswüchsen bisher nicht gekannten Ausmaßes gekommen: Aggression, übermäßiger Alkoholkonsum, massenhaftes Wildpinkeln, um nur einige zu nennen. Das Entsetzen war groß, Oberbürgermeisterin, Karnevalisten und Wirte diskutierten am Runden Tisch, wie derartige Vorfälle verhindert werden können.
Am Donnerstag wird zu beobachten sein, ob das Konzept der Stadt aufgeht. 925.000 Euro lässt sich die Verwaltung die erwünschte Entspannung auf den Straßen kosten. Für die Feierzone rund um die Zülpicher Straße bedeutet das: mehr Kontrollen, Hunderte zusätzliche Toiletten und ein Musikprogramm.
Erstmals gibt es an den Eingängen Kontrollen, bei Überfüllung wird niemand mehr eingelassen. Schilder sollen die Besucher dann über weite Umwege über Luxemburger und Lindenstraße/Zülpicher Wall in Richtung Uni-Mensa leiten.
Dort steht die Bühne, auf der zwischen 11.11 Uhr und 22 Uhr Bands auftreten und DJs auflegen. Kasalla eröffnen das Programm, die Beer Bitches mit Carolin Kebekus singen, weiterhin neben anderen Rockemarieche und Kempes Feinest; Percussion- und Sambagruppen treten auf, Luftflotte, Höppemötzjer und Kölsch Hänneschen tanzen. .„Kumm Danze!“ lautet das Motto – Feiern gegen die Auswüchse, gewissermaßen.