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Kolumne des Kölner Dreigestirns„Wir wollen die kleinen Momente ganz intensiv erleben“

Lesezeit 2 Minuten
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Fackelspalier für das Dreigestirn nach der Pripro.

  1. Für das Kölner Dreigestirn ist es die zweite Session im karnevalistischen Ausnahmezustand unter Pandemiebedingungen.
  2. Nach dem Lockdown im letzten Jahr werden die Tollitäten wohl nur am Wochenende im Ornat unterwegs sein und in erster Linie Sozialtermine wahrnehmen.
  3. Reihum schreiben Prinz Sven I., Bauer Gereon und Jungfrau Gerdemie für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ ganz subjektiv auf, wie es Ihnen damit geht und was sie Besonderes erlebt haben.

Köln – Wenn es um die Karnevalssession geht, die mit der Proklamation am vergangenen Freitag nun endlich begonnen hat, ist oft von den „kleinen Momenten des Karnevals“ die Rede. Doch was ist damit eigentlich gemeint? Heißt Karneval nicht automatisch Gürzenich, Lachende Kölnarena und prall gefüllter Festsaal? Bauer Gereon, Jungfrau Gerdemie und ich durften im Vorjahr erleben, dass Karneval viel mehr ist, denn nicht die Größe des Saales ist entscheidend, sondern das warme Jeföhl, der jecke Augenblick.

Wie sehr die Kölner sich nach Karneval – und damit auch ein bisschen nach kölscher Normalität – sehnen, durften wir schon in den ersten Tagen der Session erleben. Wenn wir in unseren auffälligen rot-weißen Ford-Fahrzeugen durch die Stadt fahren, dann winken uns die Pänz an der Ampel zu. Handys werden gezückt, der Moment festgehalten. Ein Mini-Stückchen Karneval zaubert den Menschen dann für einen kurzen Moment ein Lächeln ins Gesicht. Klingt vielleicht verrückt, ist aber in dieser Session schon nach den ersten Tagen völlig anders als im Lockdown 2021, als wir zeitweise durch menschenleere Straßen fuhren. Diese kleinen Momente wollen wir vor Altenheimen, Krankenhäusern oder Schulen auch in den nächsten Wochen mit den Menschen ganz intensiv erleben.

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Auch für uns selbst gab es schon die ersten dieser kleinen, aber irgendwie zauberhaften Momente. Am Freitag empfing uns die Prinzenwache im ganz kleinen Kreis im Foyer der Hofburg mit zwei Dudelsackspielern. „Du bess die Stadt“ und „Amazing Grace“ ließen unsere Augen feucht werden. Nach dem Gürzenich dann der nächste Gänsehaut-Moment: Auf den wenigen hundert Metern zur Hofburg standen die Altstädter und alle Traditionskorps mit Fackeln für uns Spalier. Das war wirklich was fürs Herz. Denn wie singen die Bläck Fööss: „Et sin die kleine Saache, wenn de su an Kölle denks …“

Prinz Sven I., Sven Oleff