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RosenmontagWechselbad der Gefühle in der Kölner Südstadt

Lesezeit 2 Minuten
Südstadt Rosenmontag

Schlangen vor Kneipen am Rosenmontag in der Südstadt

Südstadt – Durch die Rosenmontagsdemo war die Südstadt tagsüber schwer erreichbar – die Bahnen fuhren kaum noch, Autos und Busse kamen nicht mehr durch und auch zu Fuß kam man zum Chlodwigplatz stellenweise kaum noch durch. Als gegen 17 Uhr die Demo dann zu ihrem Ende kam, bot die Südstadt ein anderes Bild: Die Straßen um den Chlodwigplatz waren wieder leerer, vereinzelt sah man zwar noch Karnevalistinnen und Karnevalisten mit blau-gelben Symbolen, doch die meisten hatten die weißen Friedensfahnen wieder gegen Bierflaschen eingetauscht.

In einer Seitenstraße eilten vier Kölnerinnen und Kölner „zur Eiche“. Normalerweise sei dort immer schöne Stimmung. „Am Eigelstein haben die Kneipen heute erst um 17 Uhr aufgemacht, da sind wir ein bisschen gestrandet und schnell wieder weg“, sagt eine von ihnen. Die Trommel um ihren Bauch ist in Ukrainefarben geschmückt. Doch sie konnten auch hier nicht direkt trommeln, in der Straße An der Eiche machte schon eine Blaskapelle Musik. Drumherum standen gut 50 Menschen, darunter viele Kinder, hörten zu und applaudierten den Musikern, als diese am Ende im Liegen spielten.

Südstadt Rosenmontag Mon

Die Freundinnen Vera (r.) und Monika

Die Stimmung war trotzdem eher gemischt bei den Zuschauerinnen und Zuschauern. „Ich bin seit Donnerstag unterwegs und führe eigentlich nur ernste Gespräche. Das ist kein wirklicher Karneval“, sagt Monika. Sie sei seit neun Uhr auf der Demo gewesen, ebenso ihre Begleiterin, Vera. „Ich bin jedes Jahr hier an der Eiche, aber diese Leere ist komplett neu für mich. Eigentlich ist hier alles voll“, sagt diese.

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Ähnlich sah es auch an vielen anderen Orten in der Südstadt aus. Die Kneipen waren am späten Nachmittag zwar schon gut gefüllt, vor manchen bildeten sich sogar Schlangen, aber im Vergleich zu anderen Jahren oder den Menschenmassen bei der Friedensdemo waren die Straßen relativ leer.

Thomas Sauer, der unverkleidet und mit gemalten Ukraine-Flaggen auf der FFP2-Maske das Geschehen an der Eiche beobachtet, sagt dazu: „Ich finde es gut, dass die Leute sich trotzdem verkleiden, rausgehen, Spaß haben. Aber mir selbst ist im Moment einfach nicht nach feiern zumute.“