Köln – Am Montag trifft sich der von Oberbürgermeisterin Henriette Reker initiierte Runde Tisch zum Thema Karneval. Auf der Agenda steht die bevorstehende Sessionseröffnung am 11.11.. Im Rathaus treffen sich am Abend Vertreter der Stadtverwaltung, der Ordnungsbehörden, des Festkomitees Kölner Karneval sowie der Gastronomie, um darüber zu beraten, wie die Feierlichkeiten ablaufen könnten.
2G-Regeln am Heumarkt, 3G-Plus am Tanzbrunnen
Fest steht bisher, dass die Willi-Ostermann-Gesellschaft, deren Veranstaltung im Bereich Alter Markt / Heumarkt stattfindet, Tickets hierfür nur unter 2G-Regeln anbietet – die sind allerdings aktuell ausverkauft. Ähnlich sieht es beim „Kölschen Countdown“ der Großen KG von 1823 am Tanzbrunnen aus: Hier darf jeder nach 3G-Plus-Regeln mitfeiern, also Geimpfte, Genesene oder solche mit einem aktuellen negativen PCR-Test. Die Tickets bei der Familienveranstaltung kosten ab 5 Euro. Bei beiden Events werden traditionell die Top-Bands des Kölner Karnevals auftreten.
„Wir wollen gerne und dringend Karneval feiern“, sagt auch Till Riekenbrauk, Südstadt-Gastronom, Vorstandsmitglied der IG Gastro und als solches beim Runden Tisch dabei. Alle Kölner hätten den Karneval vermisst und „haben Bock zu feiern.“ Um das möglich zu machen, wollen die Gastrovertreter bei dem Treffen die Club-Lösung vorschlagen, „denn an Karneval und am 11.11. ist jede Pizzeria wie ein Club, Abstand halten geht nicht. Deshalb müssen wir die Standards auf alle Gastronomiebetriebe übertragen.“
Praktisch heißt das: 2G-Regeln und ein aktueller negativer PCR-Test für Ungeimpfte, dafür aber uneingeschränktes Feiern ohne Abstand. „Das ist harter Tobak, aber für den 11.11. kann auch der Impfgegner mal investieren“, sagt Riekenbrauk grinsend. „Das ist für alle ein sicheres Erlebnis, weil wir ja zusätzlich bei den Eingangskontrollen die Leute erfassen.“ Damit wäre auch eine Nachverfolgung der Kontakte gewährleistet.
Feiern im Freien ungefährlich?
Das Feiern im Freien hält er ohnehin für ungefährlich. „Es gab bisher weltweit keine Cluster-Infektion an der frischen Luft“, sagt der Betreiber vom „Brauhaus Johann Schäfer“, von daher brauche es draußen keine gesonderten Corona-Regeln mehr. Zumal er optimistisch ist, dass sich im Hinblick auf den 11.11. viele junge Feierwillige, die das bisher noch nicht getan haben, impfen lassen werden.
Unabhängig von Corona hält Riekenbrauk die ordnungspolitischen Beschränkungen von vor der Pandemie wie Zugangsbeschränkungen an den Feiermeilen oder Glasverbote für sinnvoll. „Auch die Bühne an der Uni-Mensa wäre aus unserer Sicht wieder sinnvoll, allerdings hat sich die Stadt dazu bisher nicht geäußert“, so Riekenbrauk.
Ein weiteres Thema für den Runden Tisch: Er will an die Ordnungskräfte appellieren, der Kompetenz der Wirte zu vertrauen. „Zuletzt hat es zahlreiche Kontrollen in den Gastro-Betrieben der Stadt gegeben, die wenig feinfühlig waren.“ Da würde der Infektionsschutz als Vorwand für strenge Überprüfungen doch überstrapaziert. „Wir haben mit unserer Kampagne zum Nicht-Feiern im vorigen Jahr gezeigt, dass wir Verantwortung übernehmen. Man sollte uns zugestehen, dass wir das beim Feiern genauso tun und unsere Kontrollen und Unterlagen korrekt sind.“