Köln – So manch einer sieht darin bereits eine neue Hymne für die Stadt: In ihrem neuen Lied „Jröne Papajeie“ besingt die Band Kasalla zusammen mit dem Rapper Eko Fresh Kölns Vielfalt und Toleranz. Im Refrain heißt es entsprechend: „Övver minge Stadt fliegen Jröne Papajeie, bunte Vögel wie du und ich“.

Ob vor dem Ehrenfelder Kultimbiss „Kebabland“, an der Zülpicher Straße, vor der Studentenkneipe „Stiefel“ oder einem Dach mit Blick auf den Rhein und den Rheinauhafen: All diese unterschiedlichen Orte, die das Video zeigt, haben Symbolcharakter und stehen für ein urbanes Miteinander. Doch die Protagonisten sind die Vögel.

Basti Campmann von Kasalla: Es erfordert Mut zu sein, wer man ist

Die Band wollte den grünen Papageien, die seit einigen Jahren in der Domstadt heimisch geworden sind, einen Song widmen, als ihnen kurz vor Fertigstellung aufgefallen sei, dass noch der letzte Kniff fehle, verrät Frontmann Basti Campmann dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Uns kam es komisch vor, so einen Song über Vielfalt allein aus der Sicht als weiße Cis-Männer zu machen. Dann kam Flo auf die Idee, Eko zu fragen und der war sofort Feuer und Flamme. Wir haben einen Tag zusammen im Studio verbracht und zufällig erschien der Song auch noch zum Diversity-Tag“, so Campmann.

In der Tat weiß der türkischstämmige Eko Fresh aufgrund seiner Migrationsgeschichte, was interkulturelles Zusammenleben bedeutet und rappt entsprechend: „Krass zusammengewürfelt, das ist unser Veedel, du kommst aus der besten Town /… weil keiner auf die Herkunft schaut.“

Neue Kasalla-Single: Toleranz für bunte Vögel

Porträts von Menschen – jung, alt, mit blau gefärbten Haaren, tätowiert – wechseln sich mit Drohnenaufnahmen von der Skyline Kölns ab. Die Personen haben keine Kleidung an. Das scheint zu suggerieren: Hier ist die Essenz des Menschlichen, im Grunde sind wir gleich, und doch total unterschiedlich. Und Kasalla-Sänger Campmann betont die eigentliche Message des Lieds: „Sei wer du bist, egal welche sexuelle Orientierung oder ethnische Herkunft du hast. Sei mutig, denn fliegen kann man, wenn man sich traut“.

Den Musikern ist also durchaus bewusst, dass die vielgepriesene Toleranz der Kölnerinnen und Kölner womöglich „eher besungen als Realität ist“. „Nicht alles ist super hier, aber ich glaube, das wissen die Kölner“, so Campmann.

Die Single ist eine Vorab-Veröffentlichung des neuen Albums „Rudeldiere“, das Kasalla am 17.06. veröffentlicht. Das Album mit 18 Liedern erscheint zeitgleich mit einer Live-Show im Müngersdorfer Stadion. Tickets für die Show sind unter anderem bei Kölnticket erhältlich.