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Keine Partys in Köln am 11.11.Wir stehen zusammen – indem wir nicht zusammen stehen

Lesezeit 2 Minuten
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Viele prominente Kölnerinnen und Kölner folgen unserem Appell, auf private Feiern am 11.11. zu verzichten.

  1. Von Carolin Kebekus bis Cat Ballou: Viele Kölnerinnen und Kölner folgen unserem Appell, auf private Feiern am 11.11. zu verzichten.
  2. Damit in Köln bald nur noch das jecke Virus im Umlauf ist – so, wie es sein sollte!
  3. Schließen Sie sich dem Aufruf gerne an, indem Sie ihn teilen!

Liebe Kölnerinnen und Kölner, liebe Jecke von weiter draußen,

der Elfte im Elften ist ein kölscher Feiertag. Wir feiern dabei weit mehr als nur den Auftakt einer wunderschönen Tradition, bei der uns die halbe Welt staunend zusieht – wenn sie nicht gleich zu Besuch kommt. Wir feiern die Liebe, die Freiheit und das Leben. Su lang mer noch am Lääve sin. Und damit kommen wir zu einem Problem.

Denn in diesem Jahr bedeutet die kölsche Freiheit, überall und jederzeit mit jedermann zu feiern, Menschenleben aufs Spiel zu setzen. Das Leben unserer Großeltern, der Nachbarin oder der Kollegin mit Asthma. Unser Sessions-Motto von 2015, „Mer stelle alles op d’r Kopp“, ist in diesem Jahr von einem gänzlich humorbefreiten Virus gekapert worden.

Alles zum Thema Carolin Kebekus

Wir sind der Versuchung zum Glück nicht ausgesetzt

Darum werden wir am kommenden Mittwoch nicht mit neuen Freunden, Jecken von überall her, schunkeln und singen können. Und dieser Versuchung sind wir zum Glück auch nicht ausgesetzt, denn am 11.11. sind sämtliche Kneipen dicht. Bereits vor dem Lockdown hatten die meisten Kölner Kneipenwirte Verantwortung übernommen und angekündigt, ihre Orte der Geselligkeit freiwillig zu schließen.

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Das Kölsche Grundgesetz in der Corona-Krise – leicht modifiziert.

Trotzdem bleibt die Sorge groß. Vor allem bei denen, die durch das Coronavirus besonders gefährdet sind. Weil sie in unserer Stadt mit dunkelrotem Inzidenzwert zur Risikogruppe zählen. Oder weil ihre berufliche Existenz durch den Lockdown massiv bedroht ist.

Das größte Problem, das sind wir alle

Denn das größte Problem, das sind wir alle. Mit unserer kölschen Geselligkeit. Wenig geht über feiern mit Freunden. Aber derzeit geht das nicht. Auch nicht am 11.11.

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Und nein, Sie sind sicher nicht das Problem! Sie haben bestimmt schon beschlossen, brav auf dem Sofa sitzen und sich alte Karnevals-Sitzungen auf Youtube anzuschauen. Was mehr als in Ordnung ist. Denn natürlich bleiben wir glühend jeck. Im Kopf wie im Herzen.

Selbst kleine Feierlichkeiten am 11.11. in Köln tabu

Aber wissen das auch Ihre Kinder und Enkel, Ihre Nachbarn von unten und alle Ihre Freunde und Bekannte? Wenn Sie auch nur ein kleines bisschen unsicher sind: Sprechen Sie mit Ihnen. Sagen Sie, dass selbst kleine Feierlichkeiten am 11.11. in Köln tabu und Gäste von außerhalb diesmal leider nicht willkommen sind. Dass wir zusammenstehen müssen – indem wir nicht zusammen stehen.

Und teilen Sie Ihnen mit, dass wir das kölsche Grundgesetz in dieser Corona-Session umgeschrieben haben. Et es wie et es? Nein! Diesmal nicht!

Unterzeichnet von:

  1. Carolin Kebekus, Comedian
  2. Oliver Niese, Cat Ballou
  3. Elke Heidenreich, Autorin
  4. Guido Cantz, TV-Moderator und Redner
  5. IG Gastro Köln
  6. Christine Westermann, Moderatorin
  7. Liz Baffoe, Schauspielerin
  8. Henning Krautmacher, Höhner
  9. Sven Welter, Paveier
  10. Mo-Torres, Musiker
  11. Erry Stoklosa, Bläck Fööss
  12. Mike Kremer, Miljö
  13. Jürgen Becker, Kabarettist
  14. Volker Weininger, Kabarettist
  15. Biggi Wanninger, Stunksitzungspräsidentin
  16. Tobias Mintert, Barbetreiber
  17. Björn Heuser, Liedermacher
  18. Annette Frier, Schauspielerin
  19. Alexander Wehrle, 1. FC Köln
  20. Jürgen Domian, Moderator
  21. Toni Schumacher, FC-Legende