Von seinem Amt als Leiter des Kölner Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums hat sich Meinolf Arnold am Montag verabschiedet.
„Der heißeste Religionslehrer überhaupt“Abschiedsfeier für Oberstudiendirektor aus der Kölner Südstadt
„Ich glaube fest an ein Leben nach der Schule.“ So schloss Meinolf Arnold die Rede, die er am Montag bei der Feier zu seinem Abschied als Leiter des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums (FWG) hielt. Zuvor hatte der Oberstudiendirektor betont, wie gern er die Aufgabe zwölf Jahre lang erfüllt habe. Er freue sich auf die Pension, sei jedoch nicht froh darüber, dass er die Schule nun verlasse. „Schule kann schön sein. Ich hab' es gern gemacht.“
Start der Karriere an Kölner Gymnasium
Im August 2011 habe er die Leitung in einer „anstrengenden Zeit“ übernommen, gleichsam „im Exil“. Denn nach dem Einsturz des Stadtarchivs im März 2009, bei dem das Schulgebäude beschädigt worden war, wurde das Gebäude der Volkshochschule am Neumarkt zum Hauptstandort des FWG. Dazu kamen zahlreiche weitere Lernorte, die nötig waren, um den Unterrichtsbetrieb aufrechtzuerhalten.
Christiane Schulz, stellvertretende Schulleiterin, sprach von einer „rauen und stürmischen Kennenlern- und Gewöhnungsphase“ nach dem erzwungenen Umzug. Jochen Ringel, Dezernent bei der Bezirksregierung Köln, sagte, der Umstand, dass sich Arnold in dieser Phase um den Rektorposten des FWG beworben habe, zeige, dass „es ihm eine echte Herzensangelegenheit gewesen sein muss“.
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In drei Jahren wurde der Schulbau für etwa 26 Millionen Euro generalsaniert. Im August 2012 zog die Schule auf ihr angestammtes Gelände zurück, dort ist sie 1825 gegründet worden. Vor dem Festakt sagte Arnold dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, die Rückkehr an den alten Standort sei von gewissen Ängsten unter Schülern und Kollegen begleitet gewesen. Manchmal hätten sie sich wieder geregt, wenn es in der großen Baugrube nebenan, die wohl noch viele Jahre erhalten bleiben werde, „gerumpelt“ habe.
Lob und dankende Worte für Kölner Oberstudiendirektor
Vor seinem Wechsel ans FWG war Arnold, der Sport und katholische Religion auf Lehramt studiert hat, an verschiedenen Kölner Gymnasien tätig, zuletzt als stellvertretender Leiter des Dreikönigsgymnasiums. Das FWG, das im Schuljahr 2013/14 um einen Erweiterungsbau reicher wurde, zählt rund 1000 Schüler. Im Schuljahr 2019/20 begann die Umstellung auf „G9“ (Abitur nach neun Jahren). Nach Eigendarstellung ist es „geprägt von einem humanistischen Geist und von einer aufgeklärt-liberalen Grundhaltung“.
Bei der Feier in der Aula, bei der sich Reden und Musikbeiträge abwechselten, bekam Arnold viel Lob dafür, wie er das Gymnasium durch die Corona-Pandemie führte. Die Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Eltern sei vorbildlich gewesen, sagte Dörthe Greiner vom Förderverein. Arnold sei es zu verdanken, dass trotz der Beschränkungen 2020 und 2021 die Abiturfeiern stattfinden konnten – im Rheinenergie-Stadion. „Sie sind für den Beruf geschaffen“, lobte ihn Hasan Aksoy im Namen der Schülerschaft.
Als besonderer Gast sprach Schauspielerin und Komikerin Annette Frier, die im Gymnasium Rodenkirchen Religionsunterricht bei Arnold hatte. Gespannt hätten sie und Mitschülerinnen ihn nach den Sommerferien erwartet, denn ihm sei der Ruf vorausgeeilt, der „heißeste Religionslehrer“ überhaupt zu sein.
Und da habe er gestanden, „unser Prinz Eisenherz, in einer cognacfarbenen Lederhose“. Offenbar überzeugte dann auch der Unterricht. Laut Arnold gibt es einen Kandidaten für seine Nachfolge, die Schulkonferenz ist auch sehr überzeugt von ihm und er wird demnach voraussichtlich zu Beginn des neuen Schuljahres beginnen können. Den Namen nennen wollte Arnold noch nicht.
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