Hinter dem Song „21“ steckt eine persönliche Geschichte, er ist dem zehnjährigen Fil gewidmet.
Live-Premiere vor dem DomAuerbach schreiben Song zum „Down-Syndrom“-Tag
Für die Kölner Band Auerbach war es eine Herzensangelegenheit. Zum Internationalen „Down-Syndrom“-Tag am vergangenen Donnerstag haben sie einen Song veröffentlicht und erstmals am selben Abend live auf dem Roncalliplatz gespielt – und dieser Song ist sehr persönlich. Bei „21“ geht es um den zehnjährigen Fil. Seit etwa sechs Jahren kennt Auerbach-Sänger Daniel Vorholt Jeannine Schröder. Sie ist Mutter von vier Kindern, eines davon hat das Down-Syndrom.
„Wir hatten vorher keine Berührungspunkte mit Menschen mit Down-Syndrom“, sagt Vorholt. Bis Vorholt, Florian Krahé, Kay Röttgen und Joonas Lorenz Fil kennengelernt haben. „Er ist ein Auerbach-Fan der ersten Stunde, singt alles mit.“ Und nun hat er sogar seinen eigenen Auerbach-Song.
Auerbach-Song soll helfen, Aufmerksamkeit zu schaffen und Vorurteile abzubauen
„För Dich es immer Karneval / Fastelovend jeden Dag / Energie wie ein Vulkan / Zeichst Do mir wie dat jeiht“, heißt es im Refrain. Fils Mutter ist begeistert: „Ich bin aus allen Wolken gefallen. Als ich den Song das erste Mal gehört habe, kamen mir die Tränen“, sagt Schröder. Seit zehn Tagen laufe er zu Hause rauf und runter. Der Song würde nicht nur Fil widerspiegeln, sondern auch viele andere Menschen mit Down-Syndrom.
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Sie hofft, dass „21“ dazu beiträgt, Vorurteile und Berührungsängste abzubauen. Diese würde sie regelmäßig auf ihrem Social-Media-Account „lil_fil_“ erleben, den sie für und mit Fil betreibt. Erst kürzlich habe jemand kommentiert, warum sie sich so anstrenge, da Fil doch sowieso nie das erreichen könne, was andere Kinder erreichen. „Sowas geht nicht. Menschen mit Down-Syndrom können alles erreichen, was sie wollen.“
Zusammenarbeit mit Verein „Down-Syndrom Köln“
Am Donnerstagabend haben Auerbach ihren Song auf dem Roncalliplatz live gespielt – als Finale eines Umzuges des Vereins „Down-Syndrom Köln“. In erster Reihe tanzte dabei auch Fil. Die Vorsitzende Dagmar Kromer-Busch freute sich über die gelungene Aktion: „Wenn man gerade gesehen hat, wie die Kinder bei der Musik mitgegangen sind und mitgetanzt haben, dann wird deutlich, dass sie wirklich weniger Hemmungen haben. Das ist etwas, was man auch von Menschen mit Down-Syndrom lernen kann, dass man offener auf andere Menschen zugeht. In dem Song heißt es ja auch ‚ganz unverstellt‘ – das würde ich wirklich unterschreiben.“
Der „Down-Syndrom“-Tag sei etwa dafür da, daran zu erinnern, „dass es ganz wichtig ist, die Gesellschaft stärker für Menschen mit Down-Syndrom zu öffnen und ihnen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen“. Es gebe immer noch viele Vorurteile, die abgebaut werden müssen, sagt Kromer-Busch.
Sänger Vorholt hofft, dass seine Band mit dem Song dazu beitragen kann. Denn von Menschen mit Down-Syndrom könne man viel lernen, wie es auch im Song heißt: „Do bes perfek su wie Do bes / Grenzenloser Optimist / Zeichst uns wie mer glöcklich es.“