Dem heute 56-Jährigen wird unter anderem vorsätzliche Körperverletzung vorgeworfen.
Beamten geschlagen?Ex-Profi der Kölner Haie landet auf der Anklagebank

Ein ehemaliger Spieler der Kölner Haie muss sich vor dem Amtsgericht verantworten.
Copyright: IMAGO/Maximilian Koch (Symbolbild)
Wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und vorsätzlicher Körperverletzung muss sich ein früherer Spieler der Kölner Haie vor dem Amtsgericht Köln verantworten. Der 56-Jährige, der Ende der 1980er-Jahre als Profi für den Eishockey-Club tätig war, soll im März 2023 einen Mitarbeiter der Bezirksregierung geschlagen haben – als dieser eine spontane Kontrolle durchgeführt hatte.
Köln: Spontane Kontrolle im Gewerbegebiet
Der Beamte für Arbeitsschutz war laut Staatsanwaltschaft zu einem Termin in einem Gewerbegebiet unterwegs, als er auf einem anderen Grundstück laute Geräusche vernommen hatte. Durch einen angebrachten Sichtschutz eines Zauns blickte der Mann auf ein Firmengelände – hier soll der Vater des Angeklagten ein Transport-Unternehmen führen. Der Beamte betrat das Grundstück daraufhin.
Der Beschuldigte und sein Vater sollen an jenem Tag versucht haben, einen großen Überseecontainer mit zwei kleinen Gabelstaplern anzuheben. Der Beamte der Bezirksregierung sah darin offenbar eine akute Gefahrensituation, wie Amtsgerichtssprecherin Denise Fuchs-Kaninski dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigt. Der Container sei in eine instabile Lage geraten, drohte womöglich zu kippen.
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Köln: Ex-Haie-Profi soll Beamten geschlagen haben
Mit Handzeichen soll der Beamte, der durch seine Arbeitskleidung mit aufgedrucktem Landeswappen und dem Schriftzug „Bezirksregierung“ auch als solcher zu erkennen gewesen sein soll, die Arbeiter zum Absetzen des Containers aufgefordert haben. Der frühere Eishockey-Profi soll daraufhin schimpfend auf den Beamten zugegangen sein und diesen am Kragen seiner Jacke gepackt haben.
Dann soll der Beschuldigte den Kontrolleur geschlagen und ihm gedroht haben, ihn und seine Familie aufzusuchen, sollte dieser den Vorfall melden. Ein für Donnerstag angesetzter Prozess wurde aufgrund der Erkrankung eines Zeugen vertagt. „Ich habe ihn nicht geschlagen und bin fassungslos, dass ich nun vor Gericht erscheinen muss“, sagt der Angeklagte bereits im Vorfeld zur „Bild-Zeitung“.
Köln: Prozess um ähnliche Vorwürfe endete 2019 mit Freispruch
Wegen ähnlicher Vorwürfe stand der Ex-Haie-Spieler im Jahr 2019 schon einmal vor Gericht. Nach einem Einbruch hatte der heute 56-Jährige die Polizei gerufen und dann selbst die Verfolgung des Täters aufgenommen. Die am Tatort eingetroffenen Beamten hielten dann aber offenbar das Opfer für den Einbrecher. Es kam zum Gerangel am Auto, ein Beamter soll mitgeschleift worden sein.
Am Ende lag der Sportler mit gebrochener Augenhöhle, Hämatomen im Gesicht und ausgekugelter Schulter am Boden. Zum „Kölner Stadt-Anzeiger“ sagte der Mann: „Ich hatte in meinem Leben schon fast alles gebrochen. Aber so etwas ist mir noch nie passiert.“ Er zeigte die Polizisten an, landete wegen Widerstands aber selbst auf der Anklagebank. Damals kam es allerdings zu einem Freispruch.