Köln – Der Stadtrat unterstützt mit großer Mehrheit die Idee einer gemeinsamen Olympia-Bewerbung der NRW-Städte. Der sogenannte „Metropolverbund“ mit 13 Städten solle sich für die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2032 ins Spiel bringen. Die Stadt unterstütze die private Initiative „Rhein Ruhr City 2032“, die seit einigen Monaten dafür wirbt, eine „historische Gelegenheit“ zu nutzen. Die Linke und die AfD stimmten dagegen.
Der Rat beschloss – in Ergänzung der Vorlage der Verwaltung – dass es einen Bürgerentscheid über die Bewerbung geben muss. Er soll gemeinsam mit der Region und noch vor der abschließenden Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), ob sich Deutschland überhaupt bewerben soll, durchgeführt werden. Einen entsprechenden Antrag hatten CDU, Grüne und FDP eingebracht. Die Linke scheiterte mit ihrer Forderung, die Bürgerbefragung bereits bei der Kommunalwahl im September durchzuführen. Ähnlich hatte sich SPD-Chefin Christiane Jäger geäußert. Im Stadtrat schloss sich die SPD nun dem schwarz-grünen Ratsbündnis an.
Pläne, Kosten und Bauprojekte in Köln müssten transparent werden
Vor einer Bürgerbefragung müssten alle Pläne, Kosten und Bauprojekte transparent gemacht werden. Die Linke verbuchte die beschlossene Bürgerbefragung als ihren Erfolg. „Wir haben Druck gemacht, und das zeigt Wirkung“, so Fraktionschef Jörg Detjen. Seine Partei will eine Kampagne gegen die Bewerbung anführen.
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Wann der Bürgerentscheid stattfinden könnte, ist unklar. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hatte vom DOSB eine schnelle Klärung verlangt, ob der Sportbund hinter der „Rhein-Ruhr“-Bewerbung stehe. Doch die Funktionäre zögern bislang mit klaren Aussagen zum Zeitplan. Man wolle sich nicht unter Druck setzen lassen, hieß es zuletzt beim DOSB. „Wir entscheiden, wenn die Zeit reif ist“, sagte eine Sprecherin am Freitag.
Initiative „Rhein Ruhr City 2032“ mit nachhaltigem Konzept
Die Initiative „Rhein Ruhr City 2032“ wirbt mit einem nachhaltigen Konzept, weil 90 Prozent der Sportanlagen in der Region bereits vorhanden seien. Ohne große Bauprojekte wird es jedoch nicht gehen: Zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur kommt unter anderem ein Olympiastadion und ein Olympisches Dorf.
Über die Frage, welche Chancen eine gemeinsame Bewerbung der NRW-Städte hat, wird weiterhin munter spekuliert. Im DOSB scheint es nicht wenige zu geben, die einer Bewerbung Berlins den Vorzug geben würden. Im internationalen Wettbewerb könnte eine deutsche Bewerbung neben dem australischen Brisbane und Indonesien mit einer aussichtsreichen gemeinsamen Bewerbung von Nord- und Südkorea konkurrieren.