Köln – Von wegen samtleise Pfoten-Tour: Cat Ballou räumte am Samstag zweimal im Tanzbrunnen mächtig ab, doch am Tag darauf folgte der Corona-Schock. Nach Open-Air-Rambazamba und Live-Musik vom Feinsten hat es Sänger Oliver Niesen erwischt. Das dritte Konzert für Sonntag (ab 13 Uhr) wurde ganz kurzfristig abgesagt.
Cat Ballou: Vom Musical Dome in den Kölner Tanzbrunnen
Ursprünglich waren die Auftritte der Band für April 2020 im Musical Dome geplant. Wegen der Corona-Pandemie wurden sie auf 2021 verschoben, um dann noch einmal in den Tanzbrunnen verlegt zu werden. Alle Tickets hatten über die Zeit ihre Gültigkeit behalten. „Wir sind überglücklich wieder normale Konzerte spielen zu dürfen“, sagte Frontmann Oliver Niesen am Samstag bei einem der Konzerte. Noch nicht ahnend, dass ein weiteres ausfallen würde.
„Oli hatte bei der routinemäßigen Testung ein positives Testergebnis! Ihm geht es den Umständen entsprechend gut!“, teilte die Band etwa eine Stunde vor dem geplanten Konzertbeginn über Facebook mit. Man werde sich bei den Karteninhabern zwecks Rückabwicklung melden. „Wir bitten um euer Verständnis! Uns blutet das Herz, wir hatten uns so auf euch gefreut!“
Cat Ballou-Sänger Oli meldet sich mit Videobotschaft
„Wir testen uns immer vor den Konzerten und gestern war alles cool und alles negativ, konnten auch zwei schöne Konzerte spielen“, erklärt Sänger Oli in einer Videobotschaft. „Heute werde ich wach, bisschen kratzen im Hals“, sagt er. Er habe gedacht, „ wird schon nichts sein, leichte Erkältung vielleicht oder zuviel gesungen gestern.“ Aber nein, der Test sei positiv gewesen.
Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig es ist zusammen zu feiern und zu singen. „Es ist schön, euch wieder alle lachen zu sehen“, hieß es am Samstag. Trotz Corona-Pandemie habe sich die Band „in dieser komischen Zeit“ regelmäßig im Studio getroffen, um aktiv zu bleiben und ein neues Studioalbum zu kreieren und aufzunehmen, sagte Niesen. „Alles bunt“, heißt die neue Platte, die im November 2021 erschienen ist.
Cat Ballou mit acht Songs vom neuen Album
Neben 15 Klassikern wie „Hück steiht de Welt still“, „Et jitt kei Wood“ oder „Heimweh“ präsentieren die Kölschrocker den Fans am Samstag auch acht Songs des neuen Albums. Eines der ruhigeren Stücke daraus ist: „Ich jevv noch eine us“. Es handelt vom Abschiednehmen. Viele der neuen Refrains konnte das Publikum schon mitsingen.
Bei den alten Hits hieß es: Arme hoch, winken, schnippen, klatschen was das Zeug hält, und natürlich kräftig mitsingen. Oft hielt Niesen das Mikrofon fürs Publikums-Solo in die Menge. Wer nicht mitsang, der tanzte auf der Stelle, mit Partner oder Partnerin oder mit Nachbarn.
Jungesellinnen-Gruppe ging gemeinsam zum Konzert
Mit gleich neun Mädels, darunter die Bürgermeisterin von Blankenheim Jennifer Meuren, war am Samstag eine Gruppe aus Köln und Umgebung zum Cat Ballou-Konzert angereist. Die Truppe hatte für Freundin Karen Welter aus Frechen einen Junggesellinnenabschied organisiert und sie damit in den Tanzbrunnen gelockt.
Erst drei Stunden vor Konzertbeginn habe die ahnungslose künftige Braut von diesem Coup erfahren. An der Haustür stellte sich „Team Karen“ vor. Dann hieß: schnell parat machen, Eukalyptuskranz in die Haare, Herzchen-Tattoo auf die Arme kleben, Herzchen-Sonnenbrille aufsetzen, Windfächer ausklappen und ab geht’s noh Kölle.
Kennengelernt habe Welter ihren Partner auf Mallorca, sagt sie. „Heute holen wir einfach Malle nach Köln“, schwärmt Welter. „Sommer, reichlich Sonne und kölsche Musik, gibt’s ja auch hier.“ Nur das Meer fehlt, und der Mann. Keyboarder Dominik Schönenborn widmete Karen Welter im zweiten Teil den Song „Do und ich“.
Kölner Tanzbrunnen: Rasensprenger zur Erfrischung
Um die sommerlich-heißen Temperaturen etwas erträglich zu machen, hatten sich die Tanzbrunnen-Organisatoren etwas Besonderes einfallen lassen. Am Eingang sorgte frisches Wasser aus einem Rasensprenger für kühle Erfrischung. An einem anderen Stand konnten Besucher Wasserflaschen mit Trinkwasser auffüllen.
Das Mitbringen von eigenen Speisen und Getränken zum Tanzbrunnen Open-Air-Gelände ist allerdings nicht gestattet. Eine Weltpremiere gab’s auch noch - als Zugabe: „Lass uns nicht geh’n, wenn es am schönsten ist. Wer weiß wann wir uns wiedersehen“, hieß der neue Liebessong am Ende der jeweils rund zweistündigen Konzerte.